Politik – Was geht mich das an?

Jung, unmotiviert, politikverdrossen? Das sehen wir anders! Annika Jäger (Abitur 2018 an WFS) und Jakob Hubert (Q3) haben heute die Jugendverteter aller Parteien, die derzeit im hessischen Landtag sitzen, zu einer Podiumsdiskussion eingeladen und ihnen vor allem bei jugendrelevanten Themen auf den Zahn gefühlt. Politisch interessiert und voller Lust, das Land mitzugestalten heißt ja auch nicht automatisch, einer Partei beizutreten zu müssen. Die Jugendorganisationen der Parteien ermöglichen es nämlich Minderjährigen auch so, sich aktiv einzubringen und eigene Ideen und Positionen zu entwickeln und umzusetzen.

v.l.n.r.: Sebastian Durchholz (18, Grüne Jugend), Lisa Freitag (25, Junge Liberale), Jakob Hubert (Abiturient und Moderator), Elisabeth Kula (Jg. 90, Linksjugend), Kevin Massoth (26, Jusos), Annika Jäger (Organisation und Moderation), Jens Fleck (32, Junge Union)

Bring dich ein! Politik ist lebendig und spannend – das war das Credo des heutigen Tages. Doch wer steht wofür? Welche Partei passt zu mir? Diese Diskussionsteilnehmer waren heute anwesend:

Elisabeth Kula (Jg.1990) vertrat die Linksjugend, Sebastian Durchholz (18) vertrat die Positionen der Jungen Grünen, Jens Fleck (32) repräsentierte die Junge Union, Kevin Massoth (26) sprach für die Jusos und Lisa Freitag (25) vertrat die Positionen der Jungen Liberalen.

Das Moderatorenduo Annika und Jakob führte charmant durch die Diskussion und griff Themen wie Bildung, Verkehr und die Wohnungsmarktsituation mit Beispielen und konkreten Zitaten aus Nachrichten und Parteiprogrammen auf. Dadurch wurden diese dem jugendlichen Publikum als Themen nahe gebracht, die ihre eigenen Lebenswelten schon jetzt, spätestens aber in den nächsten Jahren berühren werden.

Alle KandidatInnen konnten ihre Ansichten vorbringen. Beim Thema Bildungspolitik wurde beispielsweise gezeigt, welche Vor- und Nachteile nach Ansichten der Diskussionsteilnehmer ein mehrgliedriges Schulsystem (Junge Union) bzw. die Abschaffung dessen (Linksjugend) hat. Angriffslustig zeigte sich Lisa Freitag (Junge Liberale), die die kostenlosen KiTa-Plätze der derzeitigen Landesregierung (CDU/Grüne) als Wahlgeschenke bezeichnete. JuSo-Vertreter Kevin Massert erläuterte, dass man in Rodgau gerade dabei sei, die Situation erheblich zu verbessern. Unterstützt wurde seine Position von Elisabeth Kula (Linksjugend), die den Beginn der Bildung bereits in der KiTa sieht, und da Bildung ein Menschenrecht sei, natürlich auch KiTa-Plätze für Eltern kostenlos sein müssten. Lisa Freitag (Junge Liberale) fragte daraufhin, ob kostenlose KiTaPlätze auch gleich mehr KiTa-Plätze bedeuten würde und landete erste Regungen im Publikum dafür. Etwas still verhielten sich die Vertreter der Jungen Union und der Grünen Jugend – zumindest bei diesem Thema.

Veranstaltungen wie diese können Jugendliche zu mehr eigenem Engagement anregen. Themen aus Nachrichtensendungen werden durch den Kontakt mit PolitikerInnen – und hier mit den VertreterInnen der Jugendorganisationen – greifbarer und lebensnaher für SchülerInnen.

Bereits nach der letzten Podumsdiskussion vor der letzten Bundestagswahl waren in der ganzen Schule immer wieder politische Auseinandersetzungen unter der Schülerschaft zu vernehmen – ein Zeichen, dass sich viele wieder mehr für Zusammenhänge interessieren und ihre eigene Rolle in einer lebendigen Demokratie finden wollen. Vor allem die jungen Diskussionsteilnehmer, die sehr souverän auftraten und ihre Meinungen noch deutlicher rüberbringen konnten als im Vorjahr deren Landesvertreter, machten die Veranstaltung zu einem gelungenen Event.

Annika und Jakob hatten diese Diskussion aus eigenem Antrieb organisiert und bereicherten sie durch eine souveräne Leitung der Gespräche und gut vorbereitete, frische Einleitungen und Hinführungen zu den Themen. Unterstützt wurden sie hierbei von den PoWi-LehrerInnen.

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