Rede von Fatma Nur Kizilok für den Ausländerbeirat Dreieich
(Projektpate der Weibelfeldschule für den Start von „Schule ohne Rassismus. Schule mit Courage“) vom 02.09.2019

Bürgermeister Martin Burlon, Schulleiterin Susanne Strauß-Chiacchio, Schülerin, heidi Soboll (Bürgerstiftung Dreieich), Fatma Nur Kizilok (Ausländerbeirat Dreieich), Vertreter der SV und des Corage-Netzwerkes sowie Alexander Hock 8ganz rechts)
Liebe Schülerinnen und Schüler,
spätestens seit gestern, den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg wissen wir, dass sich die Schatten der Nazivergangenheit über Deutschland ausbreiten. Das Licht der Vernunft und Geschwisterlichkeit in Frieden droht zu verlöschen. Es ist nicht die Zeit, um den Kopf in den Sand zu stecken oder als Kind und Jugendlicher zu glauben, die Erwachsenen werden das schon wieder für uns in Ordnung bringen.
Nein, wir haben gesehen, dass sogenannte Erwachsene mit einem Mindestmaß an Vernunft ausgestattet sind, die erst diese Probleme herbeiführen. Sie schüren Hass, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Muslimfeindlichkeit, Antiziganismus – eben all die Rassismen, die heute ungeniert salonfähig geworden sind. Viele Erwachsene haben den Mut verloren und keine Kraft mehr, sich gegen die Dunkelheit zu wehren. Sie sind in Hoffnungslosigkeit verfallen.
Als Lehrkraft an der Uni und diversen weiterführenden Schulen bin ich Zeuge geworden, dass Kinder und Jugendliche eine Kraft besitzen, die die Welt zum Guten verändern kann. Sie haben die Gabe der klaren Sicht für die wesentlichen Dinge des Lebens und des Herzens, worauf es ankommt. Deshalb ist es mir als Vorsitzende des Ausländerbeirates im Namen meiner Beiräte eine Ehre, die Schülerinnen und Schüler in ihrem Projekt „Schule ohne Rassismus“ zu unterstützen und die Patenschaft zu übernehmen.
Im Kampf gegen Hass, Hetze und Rassismus muss sich die Basis in Bewegung setzen. Die Basis der Gesellschaft sind jedoch unsere Kinder und Jugendlichen. Sie sind der Kern unserer Hoffnung und die Zukunft der Menschheit.
Liebe Schülerinnen und Schüler, ihr seid die Zukunft der Demokratie, ihr seid ihre Wächter. Erhebt eure Stimme und zeigt ohne Furcht auf diejenigen, die Hass säen. Lasst nicht zu, dass solche Menschen unbekümmert die Welt mit Blumen des Bösen vergiften. Das Böse aber ist ein Ego ohne jegliches Mitgefühl, das schon einmal 6 Millionen Menschen im Holocaust das Leben gekostet hat.
Bitte helft, dass verirrte Menschen wieder zur Vernunft kommen und wir alle uns in Achtung und Respekt begegnen. Mitgefühl und Liebe sind grundlegende Werte des humanen Lebens, das uns hilft, Natur, Mensch, Tier und Umwelt verantwortungsvoll zu beschützen.
Deshalb ein großes Dankeschön an euch Weibelfeldschülerinnen und -schüler, sowie Lehrerinnen und Lehrer und alle, die euch unterstützen.

Parallel zum Startschuss von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ gastiert eine große interaktive Ausstellung zum Thema Rassismus an der Weibelfeldschule: Um das Thema auch im Schulalltag stärker in den Mittelpunkt zu rücken und noch mehr und anschaulicher in den Unterricht einzubinden, ist Das Mobile Lernlabor „Mensch, Du hast Recht(e)!“ der Bildungsstätte Anne Frank, Frankfurt/Main im September (03.-26.09.) in der Bücherei der Weibelfeldschule zu sehen. An interaktiven Ausstellungsobjekten können die Schülerinnen und Schüler sich dem Thema Alltagsrassismus nähern und miteinander ins Gespräch kommen.
Die Schülerinnen und Schüler der Weibelfeldschule machen sich stark gegen Rassismus! Unsere Schülervertretung setzte sich in den vergangenen Wochen dafür ein, dass die Schule das Label „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ tragen darf. Dazu haben viele Schulangehörige eine Selbstverpflichtung unterzeichnet, in der sie sich gegen Rassismus und Diskriminierung aussprechen. Zusätzlich verpflichtet sich die Schule dazu, regelmäßig zum Thema Veranstaltungen anzubieten. Darum ist im September Das Mobile Lernlabor „Mensch du hast Recht(e)“ der Bildungsstätte Anne Frank an der Schule. Mehr Infos auf
Unsere Erde ächzt und der Klimawandel ist in aller Munde. Das bringt Menschen auf die Straße – oder frustriert sie. Ich bin doch nur eine Person, was kann ich schon machen? In der Mitmach-Ausstellung WELTfairÄNDERER wurde nun genau das Problem aufgegriffen. Basisinformationen zum Wasserverbrauch, dem eigenen CO2-Fußabdruck und mehr – gemischt mit Lösungsansätzen, die jeder von uns ganz einfach im Alltag einbauen kann. Das Nachhaltigkeitsprojekt sensibilisiert Kinder und Jugendliche dafür, dass die Ressourcen der Erde begrenzt sind und wir durch unser Verhalten und Konsum viel beeinflussen können. In 90-minütigen Workshops können seit Montag sich die Klassen 5 bis 13 für verschiedene Schwerpunkte anmelden. Ob Ökologie, Soziales, Ethisches oder Wirtschaftliches – auf die Interessenslage der Gruppe konnte individuell eingegangen werden. Spielerisch, anschaulich und motivierend gestaltet das Team der WELTfairÄNDERER die Workshops und sorgt so für viele Aha-Effekte und Motivation, mit den großen Veränderungen im ganz Kleinen zu beginnen: bei sich selbst.



Die Musicalgruppe von Frau Kraushofer hat wieder ein besonderes musikalisches Abenteuer vorbereitet: Alice – Ein Musical!