Wenn Kinder zu Forschern werden – Wildbienenprojekt verbindet Schulen aus Dreieich und Reichelsheim

Sechs neugierige Fünft- und Sechstklässler der Weibelfeldschule in Dreieich machten sich vergangene Woche auf den Weg zur Reichenbergschule im Odenwald. Ziel ihres Besuchs: ein gemeinsames Wildbienen-Forschungsprojekt, bei dem es nicht nur um Insekten geht – sondern auch um Bildung für nachhaltige Entwicklung, digitales Arbeiten und Teamarbeit zwischen „Großen“ und „Kleinen“.

Die Weibelfeldschüler arbeiteten vor Ort mit je drei Zweitklässlern der Reichenbergschule zusammen, um die einzelnen Holzplatten einer Wildbienennisthilfe genau unter die Lupe zu nehmen. Mit großem Eifer zählten, untersuchten und dokumentierten sie die Niströhren – kleine Hohlräume, in denen Wildbienenarten wie die Mauerbiene oder die Maskenbiene ihre Brut ablegen.
Besonders spannend war der Einsatz der App „ID-Logics – Wildbienen und Wespen“, mit der die Schülerinnen und Schüler wissenschaftliche Bestimmungen vornehmen konnten. Über ein intelligentes Frage-Antwort-System erkannten sie anhand einfacher Merkmale, welche Bienenart wo genistet hatte. Die Ergebnisse wurden in vorgegebene Excell-Tabellen eintragen. Diese Tabellen werden gemeinsam mit Fotos der einzelnen Platten in den nächsten Tagen auf die Plattform des DiKuLe-Wildbienenprojekts hochgeladen und fließen damit in ein deutschlandweites Biomonitoring zu Wildbienen ein.

„Es war toll zu sehen, wie motiviert die Kinder waren – sie haben geforscht wie kleine Wissenschaftler!“, sagte eine betreuende Lehrkraft begeistert. „Gerade die Verbindung aus digitaler Technik und direkter Naturerfahrung macht das Projekt so wertvoll.“

Die Zusammenarbeit der beiden Schulen ist dabei kein Zufall. Die Weibelfeldschule und die Reichenbergschule sind derzeit die einzigen beiden Schulen in ganz Hessen, die am DiKuLe-Wildbienenprojekt der Universität Bamberg teilnehmen. In diesem bundesweiten Bildungs- und Forschungsprojekt engagieren sich Schulen für den Erhalt der biologischen Vielfalt – und lernen gleichzeitig viel über Ökologie, Nachhaltigkeit und wissenschaftliches Arbeiten.

Neben der praktischen Arbeit an den Nisthilfen geht es auch um Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), die im Lehrplan zunehmend verankert wird. Die Schülerinnen und Schüler erfahren nicht nur die Bedeutung von Wildbienen für unser Ökosystem, sondern auch, wie man mit digitalen Hilfsmitteln Forschung betreibt – und warum der Schutz der Artenvielfalt jeden etwas angeht.
Am Ende des Tages waren sich alle Beteiligten einig: Das Biomonitoring-Projekt und die Zusammenarbeit der beiden Schulen sind ein voller Erfolg. Im Herbst werden die Grundschüler und Grundschülerinnen aus Reichelsheim die Weibelfeldschule in Dreieich besuchen, um wieder gemeinsam am Wildbienenprojekt weiterzuarbeiten.

 

Mehr Informationen zum Projekt gibt es unter hier.

 

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