Die drei Freunde und die geheimnisvolle Höhle

Die drei Freunde und die geheimnisvolle Höhle

von Leonardo und Valentino Stapp (5a)

Wir nahmen gerade unser vorbestelltes Mittagessen entgegen und setzten uns an einen freien Tisch in der Cafeteria. Fast hatten wir dieses Schuljahr geschafft, nur noch einmal Nachmittagsunterricht, dann ging es nach den Sommerferien in die 9. Klasse. Wir waren alle gut gelaunt und planten unsere gemeinsame Tour zu meinem Onkel nach Graalenstein. „Müssen wir noch Ausrüstung besorgen oder hat dein Onkel Thomas alles für die Ausflüge und Klettertouren vor Ort?“, fragte Hanna. „Das meiste kann er uns ausleihen, aber ich wollte mir heute noch ein neues Taschenmesser kaufen. Kommt ihr später mit?“ „Klar doch!“, sagte Lukas und auch Hanna nickte.

Ein paar Tage später packten wir unsere Sachen. Die Zugfahrt dauerte gefühlt nicht lange, denn wir vertrieben uns die Zeit mit vielen Runden UNO. Leider schüttete es draußen in Strömen, so schauten wir während der Fahrt kaum aus dem Fenster. Onkel Thomas holte uns vom Graalensteiner Bahnhof ab. Wir rannten durch den Regen schnell zu seinem Auto. „Mensch Kinder, da habt ihr aber ein mieses Wetter mitgebracht!“, lachte er. „Gleich bekommt ihr erstmal eine gute Gulaschsuppe von Tante Emilia!“ „Mmm, sehr gut!“, freuten wir uns.

Leider wurde das Wetter in den nächsten zwei Tagen nicht besser und Onkel Thomas machte nur kleine Touren mit uns. Wir waren etwas enttäuscht. „So viel hat es hier lange nicht mehr geregnet!“, sagte Thomas. „Aber für morgen sieht die Vorhersage etwas besser aus, da können wir eine tolle Tour in die Berge machen!“ Zufrieden gingen wir schlafen. Ich hatte ja schon einige Touren mit Onkel Thomas unternommen und immer wurde es ein Abenteuer.

Am Morgen rüttelte mich jemand an der Schulter und zog mir die Decke weg. „Hey!“, stammelte ich noch völlig verschlafen. „Andy, steh auf, die Sonne scheint, wir wollen bald los!“ Plötzlich schepperte es gewaltig! Ich sprang aus meinem Bett und wir rannten die Treppe hinunter. Da lag Tante Emilia auf dem Küchenboden und um sie herum zerbrochene Scherben! Wir halfen ihr wieder auf die Beine, aber sie stöhnte ziemlich arg. So ein Pech, ihr Arm war wahrscheinlich gebrochen! Thomas musste wohl mit ihr ins Krankenhaus fahren.

Nach einigem Hin- und Herüberlegen waren wir entschlossen, die Tour alleine durchzuziehen. Onkel Thomas beschrieb uns ausführlich die Route zum Klettergebiet Hohenstein. Erst sollten wir uns am Schwarzbach orientieren. Der sonst ruhig fließende Bach war heute, nach den vielen Regentagen, laut, tosend und schäumend. Die Luft war herrlich erfrischend an diesem Morgen. Nachdem wir den Bach verlassen hatten, führte uns die Route immer höher in den Wald auf kleineren Pfaden. „Sind wir noch richtig?“, fragte mich Hanna. „Ja, das müsste der Weg sein, hier müssen wir hoch!“ Wir begannen den Aufstieg und es wurde anstrengender, je höher wir kamen. „Hey, habt ihr auch was abbekommen?“, fragte uns Lukas. „Ja!“, sagte Hanna, „schaut mal hoch!“ Düstere Wolken waren im Anflug. „So ein Mist! Jetzt fängt es schon wieder an!“, seufzte ich. „Jungs, seht ihr die Höhle dort oben?“, fragte Hanna. „Besser wir beeilen uns jetzt, dann schaffen wir es vielleicht noch rechtzeitig vor dem Gewitter!“

Wir hatten uns getäuscht, der starke Regen kam schneller als erwartet. Zum Glück hatten wir unsere Regencapes dabei. Zehn Minuten später waren wir im Trockenen. Aber vor dem Höhlenausgang prasselte es gewaltig. Mit trockenen Zweigen, die zum Glück in der Höhle herum lagen, machten wir uns ein Lagerfeuer. „Mensch! Mein Bauch grummelt gewaltig, hört ihr das!“, fragte Lukas. In dem Moment schlug ganz in der Nähe ein heftiger Blitz ein, dann folgte ein kräftiger Donner. Wir rissen die Augen auf und schauten uns entsetzt an. Für einen Moment war es seltsam still, doch dann war ein furchtbares Grollen zu hören. Jetzt sahen wir, wie Steine vor dem Höhlenausgang herunterstürzten. Es folgten Erdmassen, Baumstämme, Äste und weiteres Geröll. Es war schrecklich laut und wir waren starr vor Entsetzen. Ich fand zuerst meine Sprache wieder und schrie: „Wir müssen hier raus!“ Doch es war viel zu gefährlich und außerdem bereits zu spät! Der Höhlenausgang war versperrt!

Verzweifelt versuchten wir, uns einen Weg nach draußen zu verschaffen. Doch es gelang nicht. Auch unsere Handys hatten keinen Empfang. „Wir müssen einen andere n Ausgang finden!“, keuchte Hanna. „Ja, gehen wir tiefer in der Höhle hinein!“ schlug ich vor und leuchtete mit meiner Taschenlampe die Höhle aus. „Dort hinten ist ein Gang!“, japste ich, denn die Luft war voller Rauch und Staub. Je weiter wir liefen, desto mehr eröffnete sich ein Labyrinth vor uns. Wir stolperten, fielen durch die Gänge und ließen uns schließlich in einer größeren Höhle nieder.

Wir waren erschöpft. Kälte und Angst ließen meinen Körper zittern. Da, plötzlich hörten wir tausende laute, schrille Töne. Furchteinflößend und erschreckend kamen diese immer näher. Wie eine schwarze gefährliche Wolke erschienen hunderte Fledermäuse und sausten kreischend um unsere Köpfe. „Passt auf!“, schrie ich, „duckt euch!“ Hanna und Lukas schlugen um sich und versuchten sich zu schützen. Die Fledermäuse griffen an. „Kommt hierher!“, rief ich aus meinem Versteck an der Höhlenwand. Sie rannten zu mir und wir drückten uns nah an die Wand. Plötzlich drehte sich die Wand zu einer Seite weg und wir verschwanden auf die andere Seite.

Wir konnten es kaum glauben. „Seid ihr ok?“, fragte ich meine Freunde mit leiser Stimme. „Mich hat es erwischt!“, flüsterte Lukas und auch Hanna verzog schmerzvoll das Gesicht, hielt ihren Arm und stöhnte. Vor uns lag eine lange, dunkle Treppe und wir stiegen mit klopfenden Herzen hinunter. Unten angekommen sahen wir in eine riesengroße offene Höhle. Sie war durch viele, schwach rötlich leuchtende Lampen leicht erhellt. Wir blieben wie angewurzelt stehen und konnten kaum glauben, was wir sahen. Vor uns öffnete sich ein großes Bergwerk mit Schienen und Wägen, vielen Gängen, einem großen See, Brücken und – kleinen Menschen, die dort arbeiteten. Aber waren es wirklich Menschen? Waren sie nicht viel zu klein für Menschen? „Sind das Zwerge?“, fragte Hanna ungläubig. „Quatsch“, flüsterte Lukas, doch seine Stimme klang nicht sehr überzeugend. „Sie sehen tatsächlich aus wie Zwerge!“, stellte ich fest. In diesem Moment hatte eine Gruppe der kleinen „Menschlein“ uns entdeckt und sie liefen mit ihren kurzen Beinen und faltigen Mienen auf uns zu.

Der Anführer der kleinen Gruppe sprach zu uns: „Wir lange gewartet haben auf euch!“ Wir schauten sie verdutzt an. „Wir unter Schreckensherrschaft sein. Ihr uns helfen müssen! Unser König gefangen sein! Angst wir haben vor CHIROPTON!“ Die Zwerge zuckten zusammen. Was? Wer? Wie? Wir waren völlig verwirrt. „Wer ist CHIROPTON?“, fragte ich. In diesem Moment bebte der Boden und ein eisiger Wind wehte durch das Bergwerk.

„Schnell, euch verstecken ihr müsst! Kommen mit!“

Wir rannten hinter den Zwergen her, über Brücken, Schienen und Treppen und versteckten uns in einem Wagen. Wir lugten über den Wagenrand, doch duckten uns gleich wieder, denn eine riesige schwarze Gestalt flog aus dem größten Tunnelgang heraus! Spürbar erstarrten alle Zwerge und verneigten sich. Die Gestalt sah furchteinflößend aus, hatte riesige Fledermausflügel und rotglühende Augen.

Er durchflog die Höhle und brüllte aggressiv: „Wooo sind die Eindringlinge, woooo sind sieeee!!! Meine Fledermäuse gaben mir Bescheid! Verratet mir, wo sie sind! Ich weiß, dass ihr es wisst!“

Lukas und Hanna starrten mich kreidebleich an und auch ich fühlte mich wie eingefroren. CHIROPTON befand sich nun über dem See und schlug heftig mit seinen Flügeln, sodass das Wasser starke Wellen schlug. Die Zwerge begannen, sich in Sicherheit zu bringen und rannen in unterschiedliche Richtungen davon. Das machte das Fledermausmonster noch wütender und es ergriff einen Zwerg und schleuderte ihn gegen die Wand. Seine stechend roten Augen suchten die Höhle nach uns ab.

„Wir müssen etwas tun!“, raunte ich Hanna und Lukas zu. „Hanna hast du deinen Rucksack griffbereit?“ „Ja, hier ist er“ „Hol die Laserleuchten raus!“ Jeder nahm seine fest in die Hand. „Lukas hast du auch deine Steinschleuder?“ Er nickte. „Seid ihr bereit?“, fragte ich meine Freunde. Sie nickten zustimmend.

Dann sprangen wir aus dem Wagen und ließen die Laser stark erstrahlen. CHIROPTON schrie auf. Seine lichtempfindlichen Augen konnten das helle Licht nicht ertragen. Er taumelte in der Luft, ein paar Meter nach hinten. „Da seid ihr ja! Wenn meine Krallen euch zu fassen bekommen, reiße ich euch in kleine Stücke!“, brüllte er und schlug noch stärker mit seinen riesigen Fledermausflügeln. Das Wasser peitschte hoch. Dann schoss er auf uns los! „In Deckung!“, brüllte ich. Wir brachten uns schnell hinter einem großen Felsen in Sicherheit. „Lukas, deine Steinschleuder!“, rief Hanna. Blitzschnell griff Lukas nach der Schleuder, schnappte sich ein paar Steine vom Boden und schoss sie dem Ungeheuer entgegen. Ein Stein traf ihn am Kopf und ein anderer schlug ein kleines Loch in seinen linken Flügel! CHIROPTON gab schrille, hohe Töne von sich. Er kam näher, doch wich wieder vor dem Laserlicht zurück. Da fassten auch die Zwerge Mut und warfen mit allem, was sie in die Hände bekommen konnten, nach ihm. Jetzt waren die kleinen Zwerge sehr wütend und entschlossen sich, den Eindringling, der sie schon seit so vielen Wochen unterdrückte, zu vertreiben. Sie zündeten ein Feuer an, machten ihre Pfannen heiß und schmissen Knoblauch hinein. Der Geruch breitete sich in der ganzen Höhle aus und CHIROPTON wich angewidert zurück.

Ein letztes Mal flog er in einer großen Runde über unsere Köpfe und starrte uns böse an. Dann bog er in einen breiten Tunnel ab und rauschte davon. Wir vernahmen die schrillen Töne der hunderten Fledermäuse in der Ferne.

Die Zwerge begannen zu tanzen und jubelten dabei. Sie rannten auf uns zu und drückten sich an uns. Wir liefen gemeinsam zum Zwergenkönig. Geschwächt lag er auf dem Boden, dennoch hatte er ein Lächeln auf dem Gesicht, als er uns sah. Ich löste mit meinem Taschenmesser die Fesseln und wir trugen den Zwergenkönig in die große Halle des Bergwerks. Die Dankbarkeit der Zwerge war groß und sie feierten noch lange. Wir durften einen Blick in ihre Schatzkammer voller kostbarer Edelsteine werfen und erhielten jeder ein Geschenk. Einen Augenblick später standen wir unter dem Sternenhimmel. Der Mond strahlte hell und wir sahen für einen kurzen Augenblick einen dunklen Schatten vorbeiziehen.

„Ich kann nicht glauben, was wir heute erlebt haben!“, murmelte Lukas vor sich hin. „Ja, da hast du wohl Recht. Auch Onkel Thomas und Tante Emilia werden glauben, wir spinnen!“ „Das war die aufregendste Klettertour, die ich je gemacht habe!“, ergänzte Hanna. Wir gaben ein Lebenszeichen an unsere Familien und schauten, während wir auf Rettung warteten, in die Nacht.

Auf in den Widerstand…

Die komplette Geschichte von Nils, Ben und Nico aus dem Schulzeitungsheft 55 (vom Feb. 2024)

Es war das Jahr 2082, als die Erde in einer traurigen Pracht versank. Die Luft war giftig, die Ozeane verdreckt und das Land von Schutt und Müll bedeckt. So begann die gewaltige Umsiedlung der Menschen auf den Mars. In den Weiten des roten Planeten, hoch über den sandigen Hügeln, erhob sich eine blühende Stadt. Die Glaskuppeln ragten stolz empor und reflektierten das fahle Licht der fernen Sonne. Hier, inmitten der einst lebensfeindlichen roten Wüste, hatten die Menschen eine neue Heimat gefunden.

Sie hatten gelernt, das karge Land zu kultivieren und fanden Wege, um Nahrung für alle zu produzieren.

In den groß angelegten Gewächshäusern gediehen Obst- und Gemüsegärten in einer Vielfalt, die an vergangene Zeiten auf der Erde erinnerte. Trotz der harten Bedingungen hatte die Mars-Kolonie eine pulsierende Gemeinschaft entwickelt.

Menschen aus verschiedenen Teilen der Erde waren zusammengekommen und hatten neue Traditionen und Bräuche geschaffen. Sie hatten Schulen, Krankenhäuser und kulturelle Einrichtungen errichtet, um das Wachstum und die Entwicklung der Gesellschaft zu fördern. In den Straßen der Stadt herrschte reges Treiben. Roboter und autonome Fahrzeuge waren allgegenwärtig und sorgten für einen reibungslosen Betrieb der Infrastruktur. Die Bewohner hatten sich an das Leben in der Schwerelosigkeit angepasst und nutzten Schleusen und Aufzüge, um zwischen den verschiedenen Ebenen der Glaskuppeln zu reisen.

Aufgrund der enormen Nachfrage des Volkes nach Rohstoffen und Mineralien hatten sie sich entschieden, imposante und hochentwickelte Gesteinsbohrer zu konstruieren, um in den Tiefen des Erdreichs nach wertvollen Ressourcen zu suchen. In den unergründlichen Weiten stießen sie auf erhebliche Vorkommen von begehrtem Eisen sowie einer Vielzahl an anderen kostbaren Mineralstoffen. Dieser bemerkenswerte Fund führte zu einem ungeahnten Wohlstand und bahnbrechenden technologischen Durchbrüchen innerhalb der Kolonie. Neue Kuppeln konnten errichtet werden. Diese eindrucksvollen Strukturen erhoben sich majestätisch über der Kolonie und waren ein Zeichen des technischen Fortschritts, den die Entdeckung der reichen Ressourcen mit sich brachte. Die Kuppeln waren aus hochwertigem Material hergestellt und boten den Bewohnern der Kolonie nicht nur Schutz vor den extremen Bedingungen der Umgebung, sondern auch ein angenehmes und komfortables Lebensumfeld. Im Zuge dieses wirtschaftlichen Aufschwungs wurde ich, Harry Willson, geboren. Als Kind durfte ich in einer blühenden Kolonie aufwachsen, die von den reichen Ressourcen und den technologischen Durchbrüchen profitierte. Meine Eltern waren selbst Teil dieser Gemeinschaft und engagierten sich aktiv in den verschiedenen Sektoren, die vom Aufschwung betroffen waren.

Ich hatte das Glück, in einer Umgebung aufzuwachsen, die von Wohlstand geprägt war. Mir stand eine ausgezeichnete Bildung zur Verfügung, und ich konnte von den Chancen profitieren, die sich in dieser florierenden Wirtschaft boten. Schon als Kind war ich fasziniert von den technischen Innovationen und den unzähligen Möglichkeiten, die den Bestand unserer Kolonie boten. Es war inspirierend zu sehen, wie Menschen mit ihrem Einfallsreichtum und ihrer Leidenschaft atemberaubende Entdeckungen machten und unsere Gemeinschaft voranbrachten. Doch dann geschah etwas Unerwartetes. Bei einer Gewöhnlichen Bohrung wurde ein neuer Kristall entdeckt, der das Potenzial hatte, die Kolonie jahrelang mit sauberer Energie zu versorgen. Dieser Kristall, den sie „Luminaris“ nannten, hatte eine einzigartige Fähigkeit zur Energiegewinnung und -speicherung. Kurz nach der Entdeckung des Luminaris-Kristalls gab es einen Ministerwechsel in der Regierung der Mars-Kolonie. Der neue Minister, Dr. Emma Everdeen, war bekannt für ihre visionären Ansätze und ihren unerschütterlichen Glauben an den Fortschritt. Mit ihrer Amtsübernahme brachte sie eine neue Perspektive und Ambitionen in die Regierung. Sie war von der Idee besessen, die gesamte Mars-Kolonie um den Luminaris-Kristall herum neu zu organisieren. Sie war der festen Überzeugung, dass der Kristall die Lösung für alle Probleme der Kolonie darstellte und dass sein Potenzial vollständig ausgeschöpft werden müsse. Um dieses Ziel zu erreichen, führte sie eine strenge Hierarchie ein, die auf der Kontrolle und Ausnutzung des Kristalls basierte. Die erste und gravierendste Folge dieser Hierarchie war eine massive soziale Ungleichheit innerhalb der Kolonie.

Infolge der Hierarchie, die durch die Kontrolle des Luminaris-Kristalls entstand, bildeten sich in der Mars-Kolonie deutlich drei Schichten heraus, die jeweils unterschiedliche Lebensbedingungen und Perspektiven hatten. Die Adelsschicht: Diese Schicht bestand aus den reichen und mächtigen Individuen, die von Minister Dr. Everdeen persönlich ausgewählt wurden, um Zugang zum Luminaris-Kristall und dessen Vorteilen zu erhalten. Die Angehörigen dieser Schicht lebten in luxuriösen Wohnungen innerhalb der hoch aufragenden Glaskuppeln. Sie hatten Zugang zu sauberer Energie, erstklassiger Bildung, medizinischer Versorgung und einem angenehmen Lebensstil. Die Mitglieder der Adelsschicht profitierten von ihrer Nähe zur Macht und ihren privilegierten Ressourcen, während sie in einem Klima der Exklusivität und Abschottung lebten. Die Bürger: Diese Schicht bestand aus den Menschen, die in den Fabriken und Produktionsanlagen der Kolonie arbeiteten. Sie waren Teil der industriellen Maschinerie, die den Wohlstand der Kolonie aufrechterhielt.

Die Bürger hatten zwar einen gewissen Zugang zu den Grundlagen, wie Nahrung und Unterkunft, aber ihre Lebensbedingungen waren weit von denen der Adelsschicht entfernt. Sie arbeiteten oft unter harten Bedingungen, um den Bedarf der Kolonie zu decken, und hatten begrenzten Einfluss auf Entscheidungen oder Chancen für sozialen Aufstieg. Die Armen: Die ärmste Schicht bestand aus denjenigen, die in den Minen arbeiteten, um mehr der Luminaris-Kristalle zu finden.

Sie waren der härtesten Arbeit und den gefährlichsten Bedingungen ausgesetzt. Die Armen lebten in den äußeren Randbereichen der Kolonie, in provisorischen Unterkünften oder sogar in den Tiefen der Minen selbst.

Sie hatten kaum Zugang zu Energie, medizinischer Versorgung oder Bildung. Ihr Alltag war von harter Arbeit, Armut und einer ständigen Sorge um das Überleben geprägt.

Als ich älter wurde, spürte ich immer stärker die Auswirkungen der Hierarchie in der Mars-Kolonie. Die Kluft zwischen den verschiedenen Schichten wurde immer größer, und diejenigen in der Adelsschicht schienen sich immer weiter von den Herausforderungen und Problemen der Bürger und der Armen zu entfernen.

Mein Leben nahm eine dramatische Wendung, als meine Mutter unerwartet verstarb. Sie war eine Arbeiterin in den Fabriken der Bürgerschicht, die Tag für Tag ihr Bestes gab, um für unsere Familie zu sorgen.

Ohne sie fielen wir in eine noch tiefere Armut. Nach dem Tod meiner Mutter sanken wir tiefer und fanden uns plötzlich in der Armenschicht wieder. Ohne ihr Einkommen aus den Fabriken der Bürgerschicht hatten wir Schwierigkeiten, unsere grundlegendsten Bedürfnisse zu erfüllen. Das Leben wurde zu einem täglichen Überlebenskampf, und ich musste früh Verantwortung übernehmen, um mein Kranken Vater zu versorgen. In der Gegenwart, viele Jahre nach dem Ministerwechsel und der Einführung der Hierarchie in der Mars-Kolonie, hatte sich kaum etwas verändert.

Die soziale Ungleichheit hatte weiter zugenommen, und die Kluft zwischen den Schichten war größer als je zuvor.

Die Adelsschicht lebte immer noch in ihrem abgeschotteten Luxus, während die Bürger und die Armen in ihren schwierigen Lebensbedingungen verharrten. Trotz des immensen Reichtums und Potenzials, das der Luminaris-Kristall bot, hatten diejenigen in der Adelsschicht wenig Interesse daran, die Lebensbedingungen der unteren Schichten zu verbessern. Die Kontrolle über den Kristall wurde weiterhin streng gehandhabt, und der Zugang zu sauberer Energie, Bildung und medizinischer Versorgung blieb den Wenigen vorbehalten.

Die Garde der Adelsschicht ist überall in den Minen, Straßen und Fabriken regelmäßig verteilt, um dort Aufstände und Unruhen mit eiserner Faust zu verhindern. Sie sind bewaffnet mit hoch entwickeln Elektroblastern die zum betäuben und töten genutzt werden können. Sie tragen eine Weste aus edlem Stoff der mit Feuer und Schussfestem Material durchzogen ist, was schwer machte einen von ihnen auszuschalten, da sie nur in Gruppen von drei oder mehr Personen patrouillieren. Sie sind berechtigt Gegenstände zu beschlagnahmen und Menschen nach eigenem Ermessen behandeln zu können. Ihre Familienmitglieder leben in Wohnungen in den Kuppeln des Adelvolkes, doch manchen ist dies nicht gestattet da sie vorher gewisse Leistungen erbracht haben müssen. Sie sind dazu verpflichtet den Minister um jeden preis zu schützen und damit die Hierarchie zu bewahren. Die Omnipräsenz der Soldaten führt zu einem Gefühl der Ohnmacht und Frustration bei den Bewohnern der unteren Schichten. Sie wussten, dass jeder Versuch, sich gegen die Ungerechtigkeiten und die Hierarchie aufzulehnen, mit großer Gefahr verbunden war. Doch nicht alle folgten den Befehlen der Garde. Ein Gruppe von Widerstandskämpfern organisiert geheime Treffen, um sich gegen die Befehlshabenden zu wehren. Sie wussten, dass ein einziger falscher Schritt ihren Tod bedeuten könnte, aber ihr Mut und ihre Entschlossenheit trieben sie an, für die Freiheit der Kolonie zu kämpfen.

Der Anführer des Widerstands war ein charismatischer Mann namens Rafael. Er hatte einen Hintergrund als Ingenieur und kannte die inneren Abläufe der Kolonie gut. Rafael war überzeugt, dass der Luminaris-Kristall der Schlüssel zur Befreiung der Kolonie sein könnte, wenn er in die Hände des Volkes gelangen würde. Er hatte eine Gruppe engagierter Anhänger um sich geschart. Sie nutzten geschickt die technologischen Fortschritte der Kolonie, um ihre Kommunikation zu verschlüsseln und sich vor den Augen der Soldaten zu verstecken. Sie waren Meister der Tarnung und arbeiteten im Verborgenen, um die Botschaft der Gerechtigkeit und der Freiheit zu verbreiten. Sie nutzten das Wissen und die Fähigkeiten, die sie in den Fabriken, Minen und anderen Bereichen der Kolonie erworben hatten, um nicht in der Kolonie aufzufallen. Die meisten Mitglieder kamen aus der untersten Schicht der Kolonie. Rafael hatte ein geheimes Treffen angeordnet was von großer Wichtigkeit ist. Das Treffen fand im westlichen Teil der Mine statt, wo um diese Zeit kaum Wachpersonal eingeteilt war.

Pünktlich in den Abendstunden ging ich los und betrat die westliche Mine. Rafael wartete bereits auf uns in einem abgelegenen Stollen. Zwei Wachen standen davor, um nach der Adelsgarde Ausschau zu halten. Als alle im Stollen eingetroffen waren, ging die Versammlung los. Rafael trat hervor und ergriff das Wort „Wir haben uns heute versammelt, um den Anschlag an der großen Volksparade zu planen“. Einige Minuten besprachen wir den großen Plan und teilten die Gruppen ein. „So, nun da ihr wisst was ihr tun werdet, sind wir bestens vorbereitet unserem Volk zu zeigen, dass es noch Hoffnung gibt.“ Die Menge begann tosend zu applaudieren und ihren Zuspruch laut beizusteuern. Rafael unterbrach den Applaus mit einer Handbewegung. „Seid nicht so laut, sonst werden wir erwischt“, erklärte er. Doch in diesem Moment hörten sie ihr geheimes Warnzeichen. Offenbar war ein Trupp von Soldaten auf dem Weg zu uns. Hastig standen alle auf, manche liefen eilig durch den zweit Ausgang nach draußen, um zu entkommen, andere schnappten sich kleine Handfeuerwaffen. Ich nahm mir auch eine Waffe und folgte Rafael durch den Gang in Richtung des vermeintlichen Trupps. Außer mir folgen ihm noch drei andere Mitglieder. Ich positionierte mich hinter einem alten Wagon, um eine gute Deckung und freie Schussbahn zu haben.

Rafael und die anderen drei Männer hatten ebenfalls eine Deckung hinter einem Wagon im Stollen gefunden. Als der Trupp um die Ecke bog, eröffnete Rafael das Feuer. Es schien so, als hätten die Soldaten keine Chance gegen uns, doch als wir dachten, alle von ihnen wären zu Boden gegangen und selbst aus unserer Deckung kamen, hob einer von ihnen die Waffe schwächelnd in die Höhe und schoss mit seiner Waffe direkt in das Herz von einem der Männer. Daraufhin entleerte Rafael ein ganzes Magazin auf dem Soldaten. Raffael und ich durchsuchen den Soldaten ,,Scheiße!” kreischte Rafael. Er hatte eine Bodycam an der Brust des Soldaten eindeckt. „Scheiße!“ gab ich halb so laut von mir. Um nicht noch mehr Spuren zu hinterlassen, schleppen wir unseren gefallenen Kameraden aus dem Hinterausgang nach draußen und begruben ihn notdürftig in einem Loch nahe der Stadtgrenze. Müde und mit schwerem Herzen lag ich auf meinem provisorischen Lager, das aus einer schlichten Matte und ein paar Decken besteht. Die Ereignisse dieses Tages lasteten schwer auf mir. Wie viel des Geschehens hatte die Bodycam erfasst? Bedeutete das womöglich das Ende der Widerstandskämpfer. Durch mein kleines Steinfenster sah ich plötzlich überall Hologrammbanner in leuchtenden Farben, die in großen, glänzenden Buchstaben „WANTED“ verkünden…

 

Zukunftsbus an der Weibelfeldschule

Die Zukunft braucht dich! Der Zukunftsbus des hessischen Kultusministeriums zu Gast an der Weibelfeldschule in Dreieich

 

Aus der Schule in die Schule? Der Beruf von Lehrkräften ist abwechslungsreich und herausfordernd – doch was konkret gehört zum Unterrichten und zum Arbeiten in der Schule noch dazu?

Kurz vor den Osterferien rückte an der Weibelfeldschule in Dreieich der Beruf der Lehrkraft in den Mittelpunkt. In einem Bus konnten Interessierte mit VR-Brillen einen sprichwörtlichen Rundumblick in Kurzform bekommen.

Denn Lehrkräfte werden gesucht: Nach Schätzungen des Deutschen Beamtenbunds gehen in den nächsten Jahren etwa ein Dritte aller Lehrerinnen und Lehrer in den Ruhestand. Nachdem die Initiative „Die Zukunft braucht Dich! Werde Lehrerin oder Lehrer in Hessen“ im vergangenen Jahr um eine breitangelegte Plakataktion und regelmäßige digitale Sprechstunden in den sozialen Medien erweitert worden ist, folgt nun mit dem Virtual-Reality-Filmerlebnis im „Zukunftsbus“ ein neues innovatives und umfassendes Informationsangebot für die Schülerinnen und Schüler. Der Zukunftsbus besucht neben der Weibelfeldschule insgesamt 100 hessische Schulen. .

Neben den vielen Dreieicher Schülerinnen und Schülern besuchte auch Landtagsabgeordneter Hartmut Honka den Zukunftsbus. Im Gespräch mit Aufgabenfeldleiter René Sauer und dem stellvertretenden Schulleiter der Weibelfeldschule Thorsten Möller zeigten sich alle drei beeindruckt vom 270-Grad-Kurzfilm, der mit einer VR-Brille einen Perspektivwechsel für die Jugendlichen ermöglicht.

Nach dem VR-Erlebnis können die Schülerinnen und Schüler der Oberstufen zudem den etwas anderen „Lehrertest“ digital vor Ort absolvieren. Dieser hilft ihnen auf kurzweilige Weise herauszufinden, wieviel Lehrerin oder Lehrer in ihnen steckt.

Beide Lehrkräfte bescheinigten Honka, dass die ihren Traumberuf gefunden haben.

[Update] Videosprechstunden für Schülerinnen und Schüler

Bist Du aufgrund Deiner Lebenssituation oder Problemen in der Schule – z.B. wegen anstehender Prüfungen – sehr belastet, unsicher oder ängstlich und weißt nicht, wo Du Hilfe bekommen kannst?

Dann könnten die Videosprechstunden, welche das Team der Schulpsychologie zusammen mit der Landesschüler*innenvertretung allen Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen anbietet, genau das Richtige für Dich sein! Nach den ersten beiden erfolgreichen Durchführungen im Dezember und im Februar finden Videosprechstunden an zwei weiteren Terminen im laufenden Schuljahr statt, jeweils in der Zeit von 15.00 – 17.30 Uhr.

Bei jedem Termin kannst Du sofort nach Beitritt zur Videokonferenz den Wunsch für ein 4-Augengespräch in einem Breakout-Raum mit einer Schulpsychologin oder einem Schulpsychologen anmelden. Um 15.15 Uhr und als Wiederholung um 16.15 Uhr bieten wir zusätzlich jeweils einen Kurzvortrag zu wechselnden Themen an.

 

Informationen zur Kurseinstufung im Fach Englisch und Mathematik im Jahrgang 5

Liebe Eltern der Klassen 5a-5g,

aufgrund der positiven Erfahrungen im vergangenen Durchlauf, informieren wir Sie auch in diesem Schuljahr über die Kurseinstufung im Fach Englisch und Mathematik sowie den terminlichen Ablauf mittels der hier hinterlegten Präsentationsfolien. Der geplante Elternabend am Montag, 27.02.2023 entfällt an dieser Stelle.

Wie Sie dem Terminplan entnehmen können, erhalten Sie Mitte Mai weitere Informationen sowie die Mitteilung über die Ersteinstufung im Fach Englisch und Mathematik für Ihr Kind.

Sollten Sie in der Zwischenzeit Fragen haben, stehen Ihnen die Fachlehrkräfte und wir zur Beantwortung dieser gerne zur Verfügung.

Herzliche Grüße
Susanne Strauß-Chiacchio, Schulleiterin
Susan Hebeisen, Förderstufenleiterin

 


Download: Präsentation „Informationen zur Kurseinstufung in den Fächern Mathematik und Englisch in der Jahrgangsstufe 5“


 

Naturessay Luci Joy Dittloff – LK Kurbel

Beziehungsstatus: Kompliziert

 

Wir fressen unsere eigene Mutter. Wir pumpen ihre Adern voll Rauch, fressen ihr die Haare vom Schädel, ihr Fleisch von den Knochen. Und unsere Hand regiert wie ein Despot.

Ein Verhältnis zwischen uns Menschen und der Natur existierte schon immer. Wir leben von der Natur, sind aus ihr hervorgegangen und fühlen uns deshalb mit ihr verbunden. Während bedeutende Dichter/innen und Prosaist/innen bereits in vergangenen Epochen die menschliche Faszination für die uns umgebende Natur poetisierten, um deren Wirkung auf uns zu ergründen, verliert der Waldspaziergang auch im 21. Jahrhundert noch immer nicht an Bedeutung – im Gegenteil. Uns mit vermoderter Erde und allerlei Krabbelei zu umgeben steigt als Trend in unserer westlichen Hochkultur, in einer Welt des Immerbesserwerdens.

Denn auch Sie genießen es, diese ganz andersartigen Sinneseindrücke des Waldes in sich aufzunehmen, die frische, nach nassem Holz riechende Luft in die Lungen zu saugen und … einfach zu sein, oder?

Es geht doch vielen von uns so: Wir flüchten in die Natur, weil wir wissen, dass sie uns helfen kann. Um unsere Kräfte aufzutanken, vielleicht Wut abzubauen oder weil wir einfach nur Abstand zu unserem stressigen Alltagsleben gewinnen möchten. Bei einem Waldspaziergang kann ich endlich damit aufhören, irgendetwas sein zu müssen; ich lausche dem Vogelgesang, schließe die Augen und schwebe in diesem Gefühl, dem Alltag für ein paar Stunden erfolgreich aus dem Weg gehen zu können. Der Wald vermag es, mir eine Ruhe zu schenken, die mir eine von Leistungsdruck beherrschte Außenwelt nicht geben kann. Der Weg in den Wald ist der schnellste und effizienteste zu einer Auszeit von mir selbst. Und ich bewundere jedes Jahr wieder, wie die Jahreszeiten Bäume und Sträucher in immer wechselnde Gewänder kleiden, während ich mir als stumme Beobachterin einen Weg durch die Hundehaufen bahne. Na ja, denke ich, wenigstens ist das noch irgendwie natürlicher Dünger. Die Verpackungsreste, Zigarettenstummel oder Mülltüten aber leider nicht.

Denn die Natur leidet. Als ein unschuldiges Opfer unserer Gesellschaft leidet sie; eine Gesellschaft, die scheinbar zu faul ist, das kolossale Gewicht der Plastikschnipsel ihres Schokoriegels bis zum nächsten Mülleimer zu schleppen. Stattdessen lässt sie es achtlos im Wald zurück. Fällt doch eh nicht auf zwischen den ganzen grünen Schnipseln, die schon am Boden liegen…

Doch gerade durch die sich häufenden Nachrichten von verheerenden Klimakatastrophen, Waldrodungen und steigenden CO2-Emmissionen, fühlen wir Menschen uns zurecht schuldig und schreiben Songtexte, Bücher, Pamphlete und teilen „Memes“ auf Twitter und Co., denn #savetheearth.

Im 21. Jahrhundert wird dieses ganz schön deprimierende Verhältnis zwischen Mensch und Natur mit aus Gier hervorgehenden Naturzerstörungen beschrieben. Die norwegische Sängerin Aurora proklamiert in ihrem gesellschaftskritischen Song „The Seed“, dass wir kein Geld essen könnten, selbst wenn der letzte Baum falle und alle Flüsse vergiftet wären. Das komplexe Thema des Naturschutzes steht heutzutage auch in der Politik hoch im Diskurs und findet Beachtung in vielen Parteiprogrammen. Man hört von ethischen Debatten und immer öfters werden auch Kaufentscheidungen von Konsument/innen bewusster getätigt und führen zu einer intensiven Auseinandersetzung, da der ökologische Fußabdruck immer mehr im öffentlichen Fokus liegt.

Dass wir uns der Natur trotz neuester Entwicklungen noch immer verbunden fühlen, zeigen uns auch die Naturmetaphern, die wir vermehrt zur Selbstspiegelung nutzen. Allein schon der Begriff „Biophilie“ bezeichnet die Verbundenheit und Liebe zur Natur, die wir empfinden, weil wir uns selbst als Teil von ihr betrachten. Und unsere paradoxe Sehnsucht nach der Natur findet ebenfalls Ausdruck in Zimmerpflanzen, Blumensträußen oder im Hobby des Gartenbepflanzens. Denn auch wenn wir die Natur durch die Errichtung einer Kultur und durch Urbanisierung von uns drängen, holen wir sie doch in Form von kleinen Naturerinnerungen in unser unmittelbares Umfeld.

Aber aus welchen Augen haben Menschen vor unserer Zeit die Natur gesehen? In welcher Form haben sie ihre Gefühle versprachlicht? Als die Welt noch nicht von einer Pandemie, von Digitalisierung, Klimawandel und Co. zerrüttet wurde?

Wagen wir einen Zeitsprung: Vor gut 200 Jahren entfaltete sich ins ganz Europa die Epoche der Romantik. In dieser Zeit wurde die Natur als ein Zeichensystem verstanden, als ein Ort, an dem sich Gott dem Menschen offenbaren würde. Dichter/innen entzifferten dieses Zeichensystem, denn mit der schöpferischen Kraft des Wortes wollten Poet/innen die Sehnsucht nach der Harmonie zwischen Mensch und Natur ausdrücken. Schon im 18. Jahrhundert tickten die Romantiker wie viele von uns heutzutage: Sie flüchteten aufgrund der als zerrissen und rational empfundenen Gesellschaft in die Einsamkeit der Natur. In der sternenbeleuchteten Nacht berührten ihre Seelen das Transzendente, das Universum flüsterte ihnen das Geheimnis ihrer Unendlichkeit zu. Es entstanden viele Volkslieder übers Wandern und die mit religiösen Zügen behaftete Naturbegeisterung. Und apropos Wandern: Ist ein Aufenthalt in einem Gebirge eher verlockend oder unheimlich für Sie? Die Romantiker beleuchteten diesen magischen Ort für beide Perspektiven. Denn vielleicht stand eine Begegnung mit Kobolden, Hexen oder Wassernymphen bevor; Fantasiewesen, die nicht alle so friedliebend waren, wie wir sie aus den meisten Märchen kennen. In Goethes „Die Leiden des jungen Werther“, ein Briefroman aus der Epoche der Empfindsamkeit, hängen die Naturwahrnehmungen vollkommen von den Emotionen des Protagonisten ab, weswegen Goethe die Natur als ein Spiegel von Gefühlen umfunktionierte. Und Hölderlin beschrieb die Vergänglichkeit der Natur in seinem Gedicht „An die Natur“ im Jahr 1795 mit den Eindrücken des verblühenden Frühlings.

Springen wir erneut durch die Zeit: Diesmal landen wir im 19. Jahrhundert, in einem Zeitalter, das von mehreren bedeutsamen Ereignissen geprägt wurde. Durch naturwissenschaftliche Errungenschaften wurde das gesamte Weltbild infrage gestellt und dies wirkte sich natürlich ebenfalls auf die Auffassung der Beziehung von Mensch und Natur aus. Dennoch stelle ich fest, dass eskapistische Tendenzen bestehen bleiben: Der Waldspaziergang war noch immer eine gesellschaftsferne Erfahrung, an der man sich sinnlich erfreute. Damals wurde die Natur als eine Art Medium verstanden, in dem sich die eigene Innerlichkeit spiegelte.

Marx, der in diesem Jahrhundert lebte, betonte in seinen Werken, dass sich der Mensch eine künstliche Welt innerhalb der Natur als neue Natur errichtete. Ist der Waldspaziergang also in Wahrheit keine Begegnung mit der unberührten Natur, sondern die Kollision von menschengeschaffenen Gegensätzen?

Die Romantik erstreckte sich ebenfalls noch in das frühe 19. Jahrhundert. In dieser Zeit entstand unter anderem „Mondnacht“ (1830), ein Gedicht von Joseph von Eichendorff. Mit seinen Wörtern poetisierte er eine gedachte Situation zwischen Diesseits und Jenseits und griff damit eine Entgrenzungsvorstellung auf, in der das lyrische Ich sowohl die Natur als auch eine Traumwelt beschreibt.

Ein Jahrhundert später sah das Verständnis von Mensch und Natur in lyrischen Darstellungen wieder ganz anders aus. Die schönen, harmonischen Naturbeschreibungen der Goethezeit, der Romantik und zu Teilen auch des 19. Jahrhunderts wurden plötzlich kritisiert und der moderne Großstadtmensch entfremdete sich zunehmend von der geliebten Natur. Sie benimmt sich vollkommen gleichgültig gegenüber dem menschlichen Schicksal, empörte man sich. Nun wurde also die düstere Seite der Natur thematisiert: Tod und Vergänglichkeit regierten nun Herzen und Stifte. Rilke, einer meiner Lieblingsdichter des 20. Jahrhunderts, schrieb 1903 „Der Panther“. In diesem Dinggedicht des Symbolismus lyrisiert Rilke die Gefangenschaft einer wilden, unbändigen Natur, interpretierbar als ein von Menschen geschaffenes Leiden. Ein Naturverständnis, das also genau die Problematik anspricht, die uns auch heute beschäftigt. Des Weiteren wurde der Mond als Motiv des Schreckens und Unheils benutzt. Die Natur als Spiegelbild eines verstörten Ichs war das Ergebnis des sich im Expressionismus befindenden Künstlers. Waren die alle Psychopathen?!, fragt sich der ein oder andere vielleicht. Nun, das war wohl vielmehr dem Zeitgeist geschuldet.

Neue Wege der Lyrik wurden in den dreißiger bis fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts gesucht, jene Autor/innen befassten sich erneut mit der romantischen Idee der Affinität von Poesie und Natur. Das Gedicht wurde als Möglichkeit betrachtet, die Natur sinnlich zu erfahren und sie im philosophischen Beschreiben ihres Fließens, Vergehens, Blühens und Welkens fassbar zu machen.

Schon im nächsten Jahrzehnt empfand man die Philosophie der naturmagischen Schule als viel zu naiv. Mehr noch: Eine Flucht in die heile Gegenwelt des Vogelgezwitschers und Blätteraschelns wurde gar als Verbrechen angesehen. Kann man sich das vorstellen? Auf einmal verliert man diesen Ort der Ruhe inmitten des Großstadttreibens, verliert die Illusion der unberührten Natur und ist sich seiner Untaten mehr als bewusst. Dies störte das Verhältnis von Mensch und Natur immens. Die moderne Naturlyrik beschäftigte sich seitdem fast ausschließlich mit den Täter-Opfer-Rollen der genannten Beziehung. Sarah Kirsch beschreibt zu Zeiten der frühen DDR in ihrer Dichtung „Im Sommer“, wie man die noch unberührte Natur genießen kann, bevor sie vergiftet wird und verweist damit ebenfalls auf die Umweltzerstörungen, die in der DDR stattfanden.

Eine lange Reise durch die Naturlyrik der Vergangenheit… und vielleicht fühlen Sie sich nicht angesprochen, wenn ich über die Gegenwart schreibe. Vielleicht sind auch Sie einer der Menschen, der sich nicht angesprochen fühlt, wenn er Berichterstattungen sieht über Fluten, Stürme, Hitzewellen, Erdbeben, die vor allem wir verursachen. Doch das ist es, was uns Künstler/innen unserer Zeit durch das Medium der Sprache mitteilen möchten. Sie fragen uns: Ob wir uns nicht schuldig fühlen? Ob wir nicht die Verantwortung übernehmen wollen für all die Missetaten unseres Lebensstils? Wenn wir achtlos unseren Müll im Wald hinterlassen, quasi als ein Souvenir des Betondschungels…

Doch ist es nicht genau der Wunsch, sich mit etwas zu umgeben, das lange vor uns da gewesen ist und das unser kümmerlich kurzes Leben überdauern wird, selbst wenn wir die Luft, die uns die Bäume schenken, nicht mehr atmen werden? Jener Wunsch, der uns immer wieder in die Umarmung der Natur treibt? Mich mit dem Wald – mit Blättern, Ästen, Wind – zu umgeben, ist, als würde ich eine Familie der Ewigkeit besuchen.

Ich bin gespannt, wie sich unser Verhältnis zur Natur in Zukunft noch entwickeln wird. Aber ich bin nicht dazu imstande, mithilfe meiner Wörter eine Zukunft zu modellieren. Denn: Wie soll ich nur ein Ende finden, wenn unser Verhältnis zur Natur erst dann erlischt, wenn der letzte Mensch zugrunde gehen wird? Und sollten wir uns nicht genau deshalb um ein gesundes Verhältnis bemühen, weil wir jetzt endlich aufwachen und erkennen, wie abhängig wir von der Natur sind? Weil uns bei unserem Waldspaziergang nicht nur Eichhörnchen oder Blindschleichen – geschweige denn Hinterlassenschaften von vierbeinigen Begleitern – begegnen. In der Natur begegnen uns auch innere Wahrheiten. Weil wir dann Antworten auf viele wichtige Fragen finden. Und dieses Potenzial dürfen wir nicht unterschätzen.

Naturessay Nina Marie Müller – LK Kurbel

 

 

 

 

 

Blind wie ein Maulwurf oder doch eher gestrandet auf der Insel der Verblendung

„Die Vögel wissen nichts vom Herzzerreißenden ihres Klanges. Nur der Mensch kann es benennen.“

-Esther Kinsky-

 

Wir sitzen auf einer Bank am Rand des Waldes. Unser Blick gleitet über die weite Lichtung. Die Sonne verschwindet langsam hinter den Spitzen der im Wind tänzelnden Laubbäumen. Die leichte Brise kitzelt an unseren Nasen und weht den blumig duftenden Geruch von Moos und frischem Gras herbei. Die Drosseln und Finken zwitschern ein fröhliches Lied. Die Grillen sind in der Ferne zu hören. Wir verspüren an diesem späten Sommerabend ein Gefühl von Freiheit und ergreifender Melancholie. Weit, weit weg vom Alltag, von den Problemen, vom eigentlichen Leben. Und dies, obwohl wir uns doch nur 10 Minuten Fußweg entfernt von unserer eigenen Wohnung im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses befinden. Bevor es wieder in den grauen Alltag und die betonierte Stadt geht, lassen wir die natürliche Schönheit vor unseren Augen noch ein wenig nachwirken.

Genau diese Möglichkeit bietet Natur uns, den Menschen. Nicht umsonst wird sie als „Seelenraum, Rückzugs- oder Zufluchtsort“ betitelt. Natur, verstanden als etwas Nichtmenschengemachtes, als etwas natürlich Ganzes, als Gegenstück zur Welt der Kultur, unserer Welt. –Denn genau das ist Natur doch oder?

Generell ist der Begriff „Natur“ historisch und besonders kulturell sehr variabel. Doch was verstehen wir eigentlich wirklich darunter? In meinem Kopf entwickeln sich sowohl Bilder eines plätschernden Wasserfalls als auch die eines düsteren Waldes. Wir Menschen, als sinnliche Wesen, nehmen nicht nur andere Menschen auf bestimmte Art wahr und interpretieren ihren Charakter, ihr Sein – nein; auch die Umwelt wird von uns aus einer bestimmten Perspektive gesehen und aufgenommen. Wir geben dem Wald eine Seele, sehen im Schnee ein romantisches Phänomen und verklären die Natur wie wir sie sehen wollen.

Begriffe wie Freiheit, Unendlichkeit, Ruhe, Schönheit werden automatisch mit Natur, Wildnis und Landschaft assoziiert. Weil wir in Großstädten und Metropolen leben, wir ständig von Menschengemachtem umgeben sind und Natur als Kontrast dessen wahrnehmen, wird sie von uns mit Bedeutung aufgeladen. Aufgeladen mit Gefühlen, Empfindungen, Erfahrungen und Erinnerungen. In der Stadt sind wir umgeben von Regeln und Normen, von Individuen wie uns selbst – doch in der Natur, dort haben wir die Möglichkeit uns frei zu entfalten, zu erkennen wer wir wirklich sind. Wie der Dichter Klaus Ender einst sagte „Wer den Weg zu Natur findet- findet den Weg zu sich selbst.“.

Die Bedeutung von Natur für den Menschen war schon immer gegeben. Das Verhältnis der beiden Komponenten mag sich im Laufe der Zeit entwickelt haben, doch im Grunde ist es gleich geblieben, oder etwa nicht?

Was für eine Textart eignet sich besser, die Natur zu Versprachlichen, als Gedichte? Schon zu Zeiten der Romantik und der Klassik waren Dichter wie Goethe oder Eichendorff von der Sehnsucht zur Natur getrieben. Besonders die Klassiker sahen in ihr etwas Göttliches. In „Frühzeitiger Frühling“ schwelgt Goethe in Erinnerungen an die warmen, sonnigen Tage des Frühlings und Sommers- „Tage der Wonne, Kommt ihr so bald? Schenkt mir die Sonne, Hügel und Wald?“. Das harmonische Gezwitscher der Vögel in unserem Garten beschrieb auch er damals als „himmlische Lieder“. So scheint es doch eine ähnliche Beziehung zu geben.

Obwohl wir rund 200 Jahre später als die großen Dichter Eichendorff und Goethe leben, geht es uns doch nicht anders, wenn es um den Wechsel der Jahreszeiten geht. Im Frühling und Sommer sind wir glücklich, genießen die Sonne und erfreuen uns an den warmen Tagen von Liebe erfüllt. Doch wie auch Goethe in „An den Mond“ und Hölderlin in „An die Natur“ erwähnen, stirbt jährlich „die freundliche Natur“. Im Herbst verlässt die grüne Farbe die Blätter, die Temperaturen sinken, die Tage werden kürzer und das Wohlbefinden der Menschen fällt in den Keller. Im kalten Dezember angekommen, sind wir begleitet von Dunkelheit und Winterdepressionen. Verständlich ist nun auch, warum damals die Jahreszeiten von größerer Bedeutung waren, als sie beispielsweise heute für uns sind. Wir leben in der Stadt, umgeben von Menschen – selbst bei grauen, regnerischen Novemberwetter genießen wir die Wärme unserer Wohnung und sind dankbar für ein Dach über dem Kopf. Nun sind wir doch auf einmal ganz dankbar, dass wir Natur mehr als „Besuch im Zoo“ auffassen und nicht ständig in ihr Leben müssen wie das Eichhörnchen, das im tiefen Schnee seine Nüsse nicht mehr findet. Denn wie Werther in Goethes „die Leiden des jungen Werther“ schnell verstand, gibt es eben auch ungezähmte Facetten der Natur. Von der utopischen Darstellung im Frühling wendet er sich ab und auch er entdeckt das Zerstörerische als „ein ewig verschlingendes wiederkauendes Ungeheuer“.

Ich bin der Meinung, dass diese einseitige Betrachtung auch heute bei uns der Fall ist. Bei unserer beschränkten Perspektive auf die Dinge konzentrieren wir uns nur auf die Idealisierung der Natur. Wir gehen davon aus, dass diese unerschöpflich ist, unserem Zwecke dient und als Werkzeug unseres Nutzens fungieren sollte. Nicht ohne Grund passt das Zitat „Jeder mag Natur – solange Parkplätze, asphaltierte Wege und Restaurants da sind. Ungezähmte Landschaften ängstigen uns“ wie die Faust aufs Auge zur Einstellung unserer Gesellschaft.

Eigentlich verkörpern wir doch einen Zwiespalt, eine Ambivalenz oder? Auf der einen Seite betrachten wir Natur als Reservat natürlicher Schönheit sowie Objekt ästhetischen Befindens und auf der anderen Seite beuten wir sie zu unserem Profit maßlos aus. Genau wie unsere innere Sehnsucht nach der Natur und das anschließende Unwohlsein, wenn es zu viel in unseren Augen ist. Ein amüsantes Beispiel meiner Meinung- die Wolfspopulation in Deutschland. Es sind wieder mehr Wölfe in den deutschen Wäldern unterwegs! – Ja, na gut, es ist immer noch eine verschwindend geringe Anzahl und die von ihnen ausgehende Gefahr ist durch die Scheu und das Meiden von Menschen in etwa so groß wie in Deutschland von einem Alligator gefressen zu werden, aber egal. Massenhysterie, Angst und Schrecken beherrschen die Medien. Ihr habt Recht, wir müssen etwas dagegen tun! Wir schieben jetzt einmal den romantisierten Gedanken von der Natur beiseite und wildern diese fünf Wölfe in unseren Wäldern ohne Rücksicht auf dessen Auswirkungen. –toller Plan.

Doch wenn wir auch in weiteren 200 Jahren Dichter haben wollen, die mit der Beschreibung von Naturphänomenen unser Herz zum Glühen bringen, sollten wir in Deutschland nicht täglich Grünflächen von der Größe von 100 Fußballfeldern abholzen, sondern vielleicht einmal einen Gedanken der Natur schenken und eine Bereitschaft zum Verzicht an den Tag legen. Denn nicht der technische Fortschritt tut unserer Seele gut, vielmehr der Ausflug an den See oder der Spaziergang übers Feld. Wir sollten uns definitiv nicht als Herren der Natur betrachten, sondern mehr als Teil von ihrem Ganzen, weil genau das sind wir. Nicht mehr, nicht weniger.

Wir empfinden die Natur oft als etwas Schönes, Harmonisches und als sehenswert aus dem einfachen Grund, dass sie einen Kontrast zum grauen Alltag darstellt – eben etwas Besonderes. Ein Kontrast zu der sonst menschengemachten Umgebung. Doch mit Bezug auf mein Anfangszitat von Kinsky: verklären wir die Natur nicht vielleicht doch zum reinen Konstrukt unserer Fantasie? –Nein, ich denke nicht.

Ja, mit dem Satz „Natur ist für mich…“ beziehen wir uns klar auf die Imagination, doch Imagination ist in diesem Fall nicht zwangsläufig das Gegenteil der Wirklichkeit, vielleicht mehr ein Teil davon?

„Die Natur muss gefühlt werden“ –In diesem Fall bin ich ganz auf Alexander von Humboldts Seite. Es ist nicht die Existenz der alten Tanne im Wald allein, die uns zum Grübeln bringt. Wir denken an all die Jahre, die sie schon vor uns auf dieser Welt war. Wir denken an ihre Entwicklung vom kleinen, zerbrechlichen Spross zum prächtigen Baum. Wir beziehen ihr Ende, welches sie im Sturm letzte Nacht fand, auf unsere eigene Sterblichkeit und sind von den Emotionen überwältigt. In Rilkes „Blaue Hortensie“ ist die Natur auch plötzlich nicht mehr himmlisch, golden und schön, sondern trocken, stumpf und rau. So erkennt auch er durch den Wechsel der Jahreszeiten die „eigene Lebens Kürze“.

Ein trauriger, aber auch schöner Gedanken, wie ich finde, den Rilke in sein Gedicht miteinbezieht. „Biophilie“-die Liebe zum Lebendigen; ist es nicht genau das was uns in unserem tiefsten Innersten in die Natur ruft? Unser intuitives Gefühl, dass ein Erlebnis in der Natürlichkeit des Waldes uns gut tut. Sind wir nicht alle ein Teil von der Natur, der Wildnis? Allein evolutionsbedingt haben wir als Spezies Mensch doch schon den Großteil unserer Existenz in den Tiefen der Wälder und nicht im zwei Zimmer Apartment in Manhattan im 16. Stock verbracht. Also warum entwickeln wir eine menschliche Abgrenzung von der nichtmenschlichen Natur? -Ich dachte wir hätten uns darauf geeinigt, dass wir die Wildnis als Gegenwelt unserer Kultur wertschätzen. Scheint so, als würden wir unsere Meinung doch häufiger mal wechseln. Vielleicht je nachdem wie es uns gerade passt, oder nicht? Auf der einen Seite sprechen wir in Ländern des Sahels Bäumen menschliche Eigenschaften und Fähigkeiten zu und auf der anderen Seite behandeln wir die Natur nur gerade so, damit wir das Überleben der Menschen zu sichern. Komisch oder nicht?

Da stellt sich doch die Frage, was ist der Mensch denn eigentlich. Ich denke, er entsprang der Natur, lebte für Jahrtausende in ihr – also warum sollte er kein Teil von ihr sein? Der Mensch ist doch nicht allein. Es geht um seine Verbindung zur Umwelt. Man kann den Menschen und die Natur nicht getrennt voneinander Betrachten. Schon 1795 beschrieb Hölderlin die Fülle der Natur als allumfassend und fühlte sich umschlossen ihrer Schönheit. Umschlossen- ja, genau dieses Wort passt, denn egal, wie krampfhaft wir versuchen mit riesen Metropolen die Natur zu verdrängen, sie wird immer ein Teil von uns bleiben. Auch wenn wir soweit das Auge reicht nur grauen Beton in unserem Blickfeld haben, der innere Drang, die tiefe Sehnsucht nach Natur wird uns ein ewiger Begleiter sein.

„Die Vögel wissen nichts vom Herzzerreißenden ihres Klanges. Nur der Mensch kann es benennen.“ Damit habe ich begonnen, damit werde ich schließen. Wir haben das gespaltene Verhältnis zwischen Mensch und Natur nun geklärt, doch was ist unser Fazit? Schon zu Zeiten von Goethe und Eichendorff wurde die Natur geteilt porträtiert. Ja, die romantisierte Darstellung der ersten Sonnenstrahlen im erwachenden Frühling auf der einen Seite, aber eben auch die ungezähmte und fortreißende Wildnis auf der anderen. So auch im Laufe der Zeit. Mascha Kaleko, 150 Jahr später, denkt an die unbeschwerte Kindheit und den Ausflug im Schnee. Wohingegen Annette von DrosteHülshoff in der erdrückenden Hitze staub atmet. Wir sind umgeben von zweigeteilter Meinung über die Natur. Aber sein wir doch mal ehrlich, wer wünscht sich nicht im dunklen Winter die warmen Sommertage und im heißen Sommer den romantischen Ausflug im Schnee? Denn genau so sind wir Menschen eben, immer auf der Suche nach etwas, das wir nicht haben. Je nach dem wir es uns passt, so betrachten wir die Natur. Dies prägt unser Verhältnis zu ihr. Eigennutz und Bequemlichkeit, aber auch Bewunderung und Wertschätzung.

Kunstausstellung im Häuschen auf dem Dreieichplatz

Herr Bürgermeister Martin Burlon eröffnete am 11. November 2021 die Ausstellung, die bis zum 2. Dezember im Häuschen auf dem Dreieichplatz zu sehen ist. Gezeigt werden Modelle „Mein Traumhaus“, die unter Berücksichtigung von Ökologie, Nachhaltigkeit, Wohlbefinden und Effizienz im Kunstunterricht während des Lockdowns entstanden sind.


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Geschichts-LK entwirft Karikaturen zu historischen Themen

Karikaturen sind ein einflussreiches Medium unserer Gegenwart zur Transportation politischer oder gesellschaftlicher Botschaften und Meinungen. Ihre Analyse und Interpretation wird daher im Geschichts- und PoWi-Unterricht ausführlich geübt.

Nachdem die Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Geschichte von Herr Stephan aus der Q3 im Unterricht schon viele historische Karikaturen entschlüsselt haben, durften sie jetzt einmal – anstelle einer schriftlichen Klausur – selbst Karikaturen zu einem historischen Thema ihrer Wahl aus dem bisherigen LK-Unterricht erschaffen. Denn wie könnte man Karikaturen besser verstehen, als wenn man selbst einmal eine Karikatur entwirft?

Dabei sind einige beeindruckende Werke herausgekommen:

 

Hinweis des Webmasters: Die Darstellung des Hakenkreuzes in einigen der Karikaturen erfolgt gemäß § 86 StGB Absatz 4.

Plötzlich Politiker*in!

Die da oben, was machen die eigentlich? Nur immer reden?? Wie aber geht Politik eigentlich? Wie fühlt sich das an, wenn andere Fraktionen anderer Meinung sind?

Ein Planspiel in Kooperation mit dem Hessischen Landtag machte diese Erfahrung erlebbar! Kurz vor den Herbstferien haben die PoWi-Leistungskurse digital an dieser „Experience Democracy“ teilgenommen. Zunächst wurden die Schülerinnen und Schüler in verschiedene politische Fraktionen eingeteilt, mussten sich Meinungen zu bestimmten Themen bilden und dann mit den anderen Fraktionen zu einer Entscheidung kommen – wie im echten Landtag eben.

Sven Zalac und Eric Linder standen als Organisatoren den Schüler*innen vor Ort bei technischen Fragen zur Seite und begleiteten das Projekt in ihren Kursen.

 

 

 

Weibelfeldschule gestaltet Kalender

Mit verschiedenen Motiven versüßen uns in diesem Jahr die Schüler*innen der Jahrgänge 6, 7 und 9 die Vorweihnachtszeit. Ab November werden die Kalender an vielen Verkaufsstellen in ganz Dreieich, aber natürlich auch in unserer Bücherei für je 10,- verkauft.

Der Erlös kommt verschiedenen Projekten in ganz Dreieich zugute. Denn der Dreieicher Weihnachtskalender e.V. wird bereits im 20. Jahr mit dem Geld aus dem Verkauf des Kalenders und der Unterstützung von Projektpat*innen viele gemeinnützige Projekte finanzieren.

Wir danken allen großen und kleinen Künstler*innen, den Organisatorinnen Frau Gerhardt und Frau Riedl, der Bläserklasse für ihre Unterstützung beim Tag der Präsentation, den Projektpat*innen und natürlich ganz besonders dem Verein für dieses besondere Geschenk an uns alle in der Vorweihnachtszeit!

 

 

 

Wir nehmen teil am Wettbewerb „Känguru der Mathematik 2021“

Das Känguru kommt an die Weibelfeldschule
Auf dem Schulgelände wurde es schon einige Male gesichtet. In seinem Beutel versteckt es nicht nur ein kleines Känguru-Baby sondern auch mathematische Knobeleien und Preise für alle Teilnehmenden.

Was hat es mit diesem Tier auf sich?

Mit dem Känguru verbindet sich ein Multiple-Choice-Wettbewerb, der aus Australien (1978) kommt von zwei französischen Mathematiklehrern nach Frankreich geholt wurde. Für Deutschland ist der Berliner Verein „Mathematikwettbewerb Känguru e.V.“ mit Sitz an der Humboldt-Universität zu Berlin zuständig. Der internationale Känguru-Tag ist jedes Jahr der 3. Donnerstag im März, dieses Jahr am Donnerstag, dem 18. März 2021.

Aufgrund der aktuellen Corona-Situation findet die Durchführung des Wettbewerbs in diesem Jahr in Distanz im Zeitraum zwischen dem 18. und 26. März 2021 von zu Hause aus statt. Vielleicht triffst du in dieser Zeit noch häufiger das Känguru bei uns an der Weibelfeldschule.

Welches Ziel hat der Wettbewerb?
Weitere Informationen findest du auf der Webseite www.mathe-kaenguru.de.

Wenn du auch am Känguru-Wettbewerb teilnehmen möchtest, findest du hier den Elternbrief. Fülle ihn aus, lass ihn von deinen Eltern unterschreiben und sende ihn an , , oder

Woche der Gartenvögel – Jetzt mitmachen!

Liebe Schülerinnen und Schüler,

willkommen in der Woche der Naturwissenschaften. Passend dazu haben wir drei Mitmach-Aktionen zum Thema „Unsere heimischen Vögel“ für euch zusammengestellt. Wir freuen uns auf eure Ergebnisse. Viel Spaß!

1. Die Turteltaube: Vogel des Jahres 2020

„Schau dir die zwei Turteltauben an…!“ Bei diesem Satz denkt jeder automatisch an ein verliebtes Paar. Kein anderer Vogel wird so stark mit der Liebe verbunden. Die Turteltaube steht aber auch für Glück, Friede und Hoffnung. Sie ist passenderweise Vogel des Jahres 2020. Aber wie und wo lebt eigentlich eine Turteltaube, wie sieht sie aus?

Beschäftige dich kreativ mit der Turteltaube als Lebewesen. Informiere dich dafür zunächst über ihre Lebensweise und ggf. darüber, warum und seit wann sie eigentlich Symbol der Liebe ist.
Bereite die Ergebnisse oder Teilergebnisse deiner Recherche kreativ auf, z.B.

  • als Steckbrief mit Bildern auf einem Plakat
  • in Form einer Zeichnung
  • in Form einer Liebesgeschichte oder eines Gedichtes
  • fertige eine Skulptur aus Gips, Karton, Knete oder Pappmaché

Ausgangspunkt deiner Recherche: http://www.nabu.de
Sendet eure Ergebnisse mit Name und Klasse an

2. Wasser für die Vögel

Ein weiterer trockener Sommer soll vor uns liegen. Ein guter Grund etwas für unsere gefiederten Freunde zu tun. Durch eine selbst gebaute Vogeltränke für euren Balkon oder Garten gebt ihr den Vögeln schon jetzt eine Gelegenheit sich abzukühlen und den Durst zu stillen. Dokumentiere den Bau und/oder das Ergebnis deiner selbstgebauten Vogeltränke!

Bauanleitung:

  • Material: großes Blatt (z.B. Rhababerblatt, Weißkohlblatt, Wirsingblatt), Zement, Sand, Zeitung und ggf. Buttermilch
  • Durchführung:
    • Zeitung auslegen und einen Sandberg darauf anhäufen, anfeuchten und festklopfen
    • das Blatt auf den Sandberg legen (Blattinnenseite liegt auf dem Sand)
    • Zement nach Anleitung anrühren und ca. 1-2 cm dick über dem Blatt verteilen, aushärten lassen
    • nach dem Aushärten vorsichtig umdrehen und das Blatt abziehen
    • wenn ihr die Tränke mit Buttermilch bestreicht, bekommt ihr ein verwittertes Aussehen

Weitere Bauanleitungen findet ihr auch im Internet, z.B. für eine hängende Vogeltränke
Sendet eure Ergebnisse mit Name und Klasse an

3. Stunde der Gartenvögel

Der NABU (Naturschutzbund) ruft zur 16. Stunde der Gartenvögel auf und wir machen mit! Große Vogelzählaktion vom 8. bis 10. Mai 2020.
Am zweiten Mai-Wochenende könnt ihr euch einen Tag aussuchen, an dem ihr euch auf die Lauer legt und 1 Stunde lang Vögel beobachtet, zählt und dokumentiert. Die Ergebnisse schickt ihr dem Naturschutzbund und seid damit Teil der größten wissenschaftlichen Mitmach-Aktion Deutschlands. Und so geht’s:

  1. Einen Tag aussuchen (8.- 10. Mai) und sich eine Stunde Zeit nehmen
  2. Im Garten, Park oder Balkon gemütlich machen, ausgestattet mit der NABU-App, der Zählkarte oder Stift/Papier, ggf. auch mit einem Fernglas
  3. Vögel beobachten, zählen und die gesichtete Anzahl aufschreiben (Beachte die Zählhilfe weiter unten).
  4. Ergebnisse per Post, Online-Formular oder über die App an den NABU senden und mit etwas Glück gewinnen
  5. Meldeschluss der Ergebnisse beachten: 18. Mai 2020

Die Erklärung der Zählmethode, das Online-Formular und weitere Informationen findet hier. Es gibt eine Zählhilfe und einen Meldebogen.

Ihr könnt auch die Ausmalvorlage „Gartenvögel“ sowie einen eigenen Vogelsteckbrief verwenden, um euch beim Erkennen und Wiedererkennen der Vögel zu helfen.

Auch hier freuen wir uns über Bilder eurer Beobachtungsplätze und Beobachtungen! Sendet sie an

 

 

Stress lass nach – Special in der neuen Schulzeitung

Im neuen Heft unserer Schulzeitung dreht sich diesmal alles um Stress: wofür er gut ist, wann es zu viel wird und wie man mit ihm umgehen kann. Außerdem haben wir mit SchülerInnen gesprochen, die Fridays for Future unterstützen und auch mit welchen, die die Bewegung kritisch sehen. Unsere LehrerInnen stellen ihre liebsten Haustiere vor und die Französischklassen haben ein tolles Rezept für euch vorbereitet. Dies uns mehr im neuen Heft! Klickt euch rein (auf Bild klicken). In der Bücherei gibt es das Heft außerdem kostenlos zum Mitnehmen.