Immer noch interessieren sich primär Jungen und Männer für MINT-Berufe. Damit es dabei nicht bleibt, sollen Mädchen und Frauen gezielt an naturwissenschaftliche Berufe herangeführt werden.
Am 17., 19. und 20.02.2020 fand in diesem Rahmen das DiSenSu-Projekt an der Weibelfeldschule statt. Vier Coachinnen berieten an diesen Tagen Mädchen aller Schulzweige des Jahrgangs 9, da das Coaching unabhängig vom angestrebten Schulabschluss ist. Viele Schülerinnen nahmen das interessante Angebot wahr, welches auf freiwilliger Basis erfolgte.
DiSenSu steht für Diversity Sensible Support. Das Verbundprojekt der Technischen Universität Darmstadt und der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg bietet individuelle Coachings zur Berufsorientierung in naturwissenschaftlichen Berufsfeldern (Fokus Chemie) an.
Das Projekt richtet sich ausschließlich an junge Frauen und Mädchen. Ziel des Projektes ist es, bei Mädchen und Frauen Interesse an Naturwissenschaften zu wecken und Wissen über berufliche Möglichkeiten in Bereich der Chemie und in angrenzenden Berufsfeldern zu vermitteln.
Das Coaching wird von Expertinnen (erfahrenen Pädagoginnen und Wissenschaftlerinnen) der Universität Darmstadt durchgeführt. Es ist individuell (pro Schülerin gibt es eine Coachin, also ein 1:1-Coaching), es ist intensiv (Dauer: 60 Minuten), es ist sprach- und gendersensibel und außerdem kostenfrei.
Dabei werden zunächst verschiedene Aufgaben angeboten, mit denen die Schülerinnen herausfinden können, ob ein Beruf im Bereich der Naturwissenschaften zu ihnen passt: eine Befragung zu den Interessen und der individuellen Eignung, Übungen zum räumlichen Denken, Übungen zum Umgang mit technischen Geräten, zum Beispiel dürfen die Schülerinnen mit einer elektronischen Pipette pipettieren, außerdem wird ihnen eine Fotostory zum weibliche Rollenbild in den Naturwissenschaften gezeigt. Mit deren Hilfe wird versucht, das Selbstbewusstsein der Schülerinnen für entsprechende Themen zu stärken.
Abschließend findet ein ausführliches Coachinggespräch – individuell auf jedes Mädchen abgestimmt – statt. Im Gespräch mit einer Expertin können die Schülerinnen ihr Potenzial erkunden. Dabei erhalten die Schülerinnen einen Überblick über interessante Berufe, die zu ihnen passen.
Bei den teilnehmenden Schülerinnen kam das Coaching-Projekt sehr gut an, wie folgende Aussagen belegen:
„Es war cool, weil es erst etwas Informatives gab und dann auch ein Experiment. Es war vielfältig und die Coachinnen hatten sehr viel Fachwissen“ (Maria Wilms, Klasse G9a).
„Ich fand es sehr gut, man hat gelernt, dass es eine Vielfalt an Berufen gibt und die Frauen sind sehr gut auf uns eingegangen“ (Amelie Bohrmann, Klasse G9b).
Anika Schmidt (R9b) beim Pipettieren, angeleitet von der Coachin Christina Heiser
Und die MINT-Beauftragte der Weibelfeldschule, verantwortlich für die Organisation der Durchführung des Projektes an der Weibelfeldschule, Katharina Schweier:
„Das Projekt bietet viele Vorteile für unsere Schule. Es erweitert den Horizont unserer Schülerinnen und fördert ihr Interesse an naturwissenschaftlichen Berufsfeldern. Es unterstützt uns Lehrkräfte bei der Erfüllung der Anforderungen zur Berufs- und Studienorientierung unserer Schülerinnen. Außerdem stärkt es den MINT-Bereich unserer MINT-freundlichen Schule.“
Text: Frau Janocha