Schul- und Stadtteilbücherei der Weibelfeldschule mit Adolf-Reichwein-Preis ausgezeichnet

Die Schulbücherei der Weibelfeldschule hat den diesjährigen Adolf-Reichwein-Preis der Stadt Rosbach v.d. Höhe erhalten. Der Preis wurde bereits zum zweiten Mal verliehen und richtet sich an schulische und außerschulische Projekte, die sich im besonderen Maße für Demokratie und Menschenwürde einsetzen.

Die Weibelfeldschule hatte sich mit dem Projekt „Es beginnt mit Sprache – die Schulbücherei als Akteurin in der Demokratiebildung einer Schule“ beworben. Der Preis wurde am 2. Oktober 2024 in der malerischen Wasserburg in Nieder-Rosbach verliehen. Zu den Festrednern zählten unter anderem der Rosbacher Bürgermeister Steffen Maar sowie Dr. Michael Limlei, Vorsitzender des örtlichen Heimatgeschichtsvereins und Mitglied der Preisjury.

Diese hob in ihrer Begründung hervor, dass es der Schulbücherei der Weibelfeldschule mit einer Vielzahl unterschiedlicher Projekte, Diskussionsrunden und Ausstellungen gelungen sei, junge Menschen für neue Sichtweisen und Lebenswelten zu sensibilisieren, um Hass entgegenzuwirken und die Demokratie zu stärken. Dies geschehe ganz im Sinne des Rosbacher Pädagogen Adolf Reichwein, der während des Dritten Reiches im Widerstand gegen die Nationalsozialisten kämpfte.

Die Weibelfeldschule wurde bei der Preisverleihung durch den Schulleiter Herr Grundmann, sowie Mitglieder der AG Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, Mariam Raza (Klasse G8c), Kajsa Achten (G10b) und Herr Mittnacht, vertreten. Die AG stellte bei der Veranstaltung auch ein Kahoot vor, das im vergangenen Schuljahr von den Schülerinnen und Schülern entworfen wurde.
Für die Weibelfeldschule ist es eine besondere Ehre, den Preis verliehen zu bekommen, der auch als Ansporn dienen soll, sich weiterhin für Demokratie und gegen Rassismus und Diskriminierung einzusetzen. Zu diesem Zweck soll das Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro der Schulbücherei für zukünftige Projekte zugutekommen.

 

Foto: Eric Grundmann

Du bist wertvoll – Rudelsingen in der SAP Arena

Die Weibelfeldschule war die Woche auf dem 6k united Konzert in der SAP Arena dabei: alles stand unter dem Motto „DU bist WERTVOLL“! Im Musikunterricht haben die Klassen die Lieder geprobt, mit verschiedenen Choreographien eingeübt und dann mit 6tausend anderen Kinder gestern präsentiert. Initiator ist Prof. Fabian Sennholz, von der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt:

„Mit 6K UNITED! möchten wir den Musikunterricht beleben: Jedes Kind soll die Möglichkeit erhalten, sich selbst als Musikerin/Musiker zu sehen. Mit einer starken Gemeinschaft ein großes Konzert zu singen und über sich hinauszuwachsen – dieses Erlebnis bleibt unvergesslich.“

https://6k-united.de

Interaktive Ausstellung in der Bücherei

Ende September wird die Ausstellung „Was‘ los Deutschland!?“ in unserer Bücherei zu sehen sein. Das Thema der Ausstellung ist die Debatte zum Islam in Deutschland. Die Klassenstufen 8, 9 und 10 werden eine Führung erhalten, weitere Interessierte können sich die Ausstellung gern zu den üblichen Öffnungszeiten der Bücherei ansehen. Lebensgroße Szenen im Comic-Stil zeigen Situationen aus dem Alltag. Über Kopfhörer können die Gedanken der einzelnen Menschen angehört und miteinander besprochen werden. Die Stationen thematisieren Rassismus, Zivilcourage, Klischees und Pauschalisierungen, Salafismus, Antisemitismus, die Rolle der Musikszene und Kunst allgemein. Die Schülerinnen und Schüler werden angeregt, sich mit der Thematik auseinander zu setzen. Ein Quiz und andere Stationen laden spielerisch dazu ein, miteinander ins Gespräch zu kommen. Der organisierte Besuch mit der Klasse wird begleitet und nachbereitet.

Die Wanderausstellung unterstützt junge Menschen darin, populistischen und menschenverachtenden Meinungen und Ideologien entgegenzutreten und die Welt in ihrer Komplexität wahrzunehmen. Gleichzeitig regt sie zum Nachdenken über gesellschaftliche Fragen an, wobei die zentrale Frage lautet: „Wie wollen wir in unserer Gesellschaft leben?“. „Was’ los, Deutschland!?“ ist eine Idee und ein Projekt der CD-Kaserne gGmbH. Die Umsetzung erfolgte durch ein multidisziplinäres Projektteam. Kooperationspartner*innen waren u.a. Mitglieder des YouTube-Formats „Datteltäter“, das Theaterkollektivs „Markus & Markus“, Comic-Zeichnerin „tuffix“ und die Firma „Werkhaus“. Der Landespräventionsrat Niedersachen, die Landeszentrale für politische Bildung Niedersachsen und das Niedersächsische Kultusministerium begleiteten die Entwicklung. Weitere Informationen zur Ausstellung und ihrer Entstehung finden Sie hier.

Die Ausstellung findet im Rahmen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ statt und wurde durch das Landesförderprojekt Löwenstark ermöglicht.

 

Interessierte Klassen anderer Schulen können in der Bücherei einen Termin buchen: Tel. 06103/961850 /

Spendenaktion anlässlich des Erdbebens in der Türkei und Syrien

Liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Mitglieder unserer Schulgemeinde,

mehrere Erdbeben haben in der Nacht vom Montag, den 6. Februar 2023 in der türkisch-syrischen Grenzregion ganze Städte und Dörfer in Trümmern gelegt. Tausende Menschen wurden verletzt, getötet, darunter auch viele Kinder. In den Häusern klaffen große Löcher, ganze Straßen sind aufgerissen und die Infrastruktur ist massiv beeinträchtigt. Es herrschen vor Ort zum Teil zweistellige Minusgrade und die Beherbergung stellt ein großes logistisches Problem dar.

Obwohl sofortige Hilfsmaßnahmen eingeleitet, zahlreiche Hilfsgüter versandt und aus aller Welt zudem Rettungsteams Unterstützung leisten, brauchen die Menschen in der Türkei/Syrien weiterhin dringend Hilfe.

Mit Ihrer Spende können Sie den Menschen vor Ort helfen.

Alle Spenden werden an das Präsidium für Katastrophen- und Notfallmanagement weitergeleitet!

Ich bedanke mich bei Ihnen für jede Spende und hoffe, dass wir als Schulgemeinde damit auch unseren kleinen Beitrag leisten können, um den Menschen in Ihrer Not zu helfen!

 

Herzliche Grüße

Aylin Aksoy

Elternbrief als Download

Spendenaktion zugunsten der Ukraine

Bereits vor einem Jahr konnte die Weibelfeldschule durch eine große Spendenaktion viele wichtige medizinische Güter in die Ukraine schicken, um dort direkt vor Ort Hilfe leisten zu können. Auch eine größere Spendensumme kam damals zusammen. Der furchtbare Krieg dauert an, vieles ist knapp oder gar nicht da – wir wollen helfen! Ab sofort sammeln wir in der Bücherei haltbare Lebensmittel, Konserven, Hygieneartikel, Batterien, Powerbanks (ab 20.000mAh) und Tiernahrung. Diese Spenden werden dann von der Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft Rhein-Neckar in die Ukraine transportiert. Jede Spende hilft!

Auch finanziell können Sie uns unterstützen. Von Spendengeldern werden medizinische Güter erworben, die vor Ort dringend notwendig sind. Nutzen Sie hierfür das Konto unseres Fördervereins:

Förderverein Weibelfeldschule e.V.
Sparkasse Langen-Seligenstadt
IBAN: DE 29 5065 2124 0039 1194 09
BIC: HELADEF1SLS
Verwendungszweck: Spende für die Ukraine

Aktion gegen Gewalt: Orange Day am 25.11.

Die Weibelfeldschule wird orange! Die Farbe des Tages ist orange! 

Macht gern mit und zieht euch ein oranges Kleidungsstück an! Gerne könnt ihr auch eure Klasse dafür motivieren.

Infoständer zum Thema werden im Hauptgebäude und im Außenbereich zwischen der Bücherei und dem Oberstufengebäude aufgestellt. Infomaterial und Buttons-Aktion werden angeboten. In den kommenden Wochen werden Themen wie Gewalt (an Frauen), Gleichberechtigung, Beziehung auf Augenhöhe und Sexismus in den KL-Stunden behandelt. Mehr Information rund um den Orange Day hier

Courage Schulen – Landestreffen 2022

Empower dich! – was (frei aus dem Englischen übersetzt) so viel wie „Ermutige dich!“ bedeutet – unter diesem Motto stand das diesjährige Landestreffen „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ im Haus am Dom in Frankfurt.

Nach zweijähriger pandemiebedingter Pause, war es in diesem Jahr wieder möglich, dass sich die Teilnehmenden persönlich trafen, um sich über die Arbeit gegen Diskriminierung und Rassismus an den Schulen auszutauschen. Für die Weibelfeldschule nahm eine kleine aber feine Delegation bestehend aus Helen Teketel (Jg. 12), Linda Hein und Peter Mittnacht an dem Treffen teil.

Der Tag begann mit Grußworten des hessischen Kultusministers Alexander Lorz und Meron Mendel, dem Direktor der Bildungsstätte Anne Frank. Es folgte eine Gesprächsrunde mit der Fotografin und Friedensaktivistin Alea Horst, der Gründerin der Bildungsinitiative Ferhat Unvar, Serpil Unvar, sowie mit Vertretern des Kinder- und Jugendparlaments Offenbach und der Landesschüler*innenvertretung Hessen. Dabei wurde deutlich, dass jeder etwas verändern könne, es dazu aber Überwindung und Zivilcourage bedürfe.

Nach einer Mittagspause konnten die Teilnehmenden aus einer Vielzahl an Workshops zu den unterschiedlichsten Themen auswählen.  So gab es etwa Angebote zu Kindern und Jugendlichen auf der Flucht, Nachhaltigkeit in der Schule, Hip-Hop gegen Rassismus sowie einen Besuch des interaktiven Lernlabors „Anne Frank. Morgen mehr“ in den Räumlichkeiten der Bildungsstätte. Abgerundet wurde das bunte Programm durch Darbietungen der Tanzperformance-Gruppe „1st CUT“, der Spoken-Words-Künstlerin Laura Paloma sowie der Schüler*innenband „The Naps“ von der Theodor-Heuss-Schule in Offenbach.

„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, das darf nicht bloß ein Label am Schultor sein, sondern es muss immer weiter mit Leben gefüllt werden. Nach dem Landestreffen soll mit neuer Motivation und Schwung zu dem Thema an unserer Schule weitergearbeitet werden. Dazu suchen wir noch Interessierte, die sich mit Power und Ideen einbringen wollen! Wer Lust hat, das Thema weiter mit uns zu bearbeiten, meldet sich bei Herrn Mittnacht oder Frau Hein in der Bücherei!

 

 

Ukrainehilfe kommt an

Seit dem Ausbruch des Ukrainekrieges engagieren sich Mitglieder unserer Schule und viele spenden, um das Leid zu mildern. Wir haben bereits berichtet. Vor wenigen Tagen ging nun die dritte Lieferung der medizinischen Güter in die Ukraine. Innerhalb von weniger als drei Wochen ist ein Betrag von 2.200 € zusammengekommen – ein großes Dankeschön dafür! Dieses Mal ging die medizinische Hilfe an die Kinderkrebsstation des Kinderkrankenhauses in der Stadt Iwano-Frankiwsk.

Zusätzlich zu der medizinischen Hilfe ist es uns gelungen mit der Initiative der Klasse G8c mit dem Kuchenverkauf in der Schule einen zusätzlichen Betrag von 235 € zu erwirtschaften – was für eine tolle Aktion! Von diesem Geld wurden Spielzeuge, Entwicklungsspiele, Buntstifte und Filzstifte gekauft. Die Mitarbeiter*innen und Kinder der Krebsstation bedanken sich für die Unterstützung.

Wir danken allen, die sich hier beteiligt haben und mit so viel Engagement das Thema weiter im Blick haben und Hilfe organisieren. Allen voran unserer Lehrerinnen Frau Wondra und Frau Kolach, die unermüdlich Hilfe organisieren! Unser Förderverein ermöglicht die Verwaltung und Abwicklung der Spenden – Danke dafür!

Bis jetzt kamen Geldspenden in der Höhe von 7.400 € zusammen. Spendengelder werden weiterhin angenommen und finden Verwendung für die Unterstützung in der Ukraine (medizinische Versorgung).
Überweisungen bitte an das Konto vom Förderverein der Weibelfeldschule mit dem Vermerk „Spende medizinische Hilfe für Ukraine”:

Kontoverbindung:
Förderverein der Weibelfeldschule Dreieich e. V.
Sparkasse Langen-Seligenstadt
IBAN: DE29506521240039119409
BIC: HELADEF1SLS

Die Fotos dürfen im Rahmen der Berichterstattung zum Hilfsprojekt verwendet werden.

Gemeinsam gegen Diskriminierung und Antisemitismus: Projekttage der R10a und R10b

In der vergangenen Woche führten unsere Realschulklassen des Jahrgangs 10 jeweils zwei Projekttage zum Thema Diskriminierung und Antisemitismus durch. Durchgeführt wurden die Projekttage von Bildungsreferenten/innen der Stiftung Spiegelbild im Rahmen des Projektes „WORLD WIDE ANTISEMITISM“, welches vom Land Hessen gefördert wird.

Am ersten Projekttag haben sich die Gruppen zunächst mit der Vielschichtigkeit der eigenen Identität und der kontinuierlich stattfindenden Wandlung der Gesellschaft auseinandergesetzt und dabei sehr ergiebige Diskussionen über die Vielfalt Deutschlands geführt. Ein Schwerpunkt war an diesem Tag auch die Auseinandersetzung mit und Reflexion über diskriminierende Situationen, mit dem Ziel ein Bewusstsein für verschiedene Ebenen von Diskriminierung zu schaffen und für die eigene Verstrickung in diskriminierende Strukturen zu sensibilisieren.

Der zweite Projekttag widmete sich gezielt dem Thema Antisemitismus mit dem Schwerpunkt „Geschichte und Aktualität von Verschwörungstheorien“. Dabei lernten die Gruppen typische Merkmale und Mechanismen von Verschwörungstheorien kennen, um für die Faktenresistenz und Hartnäckigkeit von Verschwörungsartikulationen sensibilisiert zu werden. Den Abschluss brachte die Auseinandersetzung mit der jüdischen Perspektive auf Antisemitismus. Hier lernten die Gruppen zunächst zentrale Begriffe und Ereignisse rund um jüdisches Leben und jüdischer Kultur kennen und beschäftigen sich dann mit lebensnahen Fällen von Antisemitismus aus unterschiedlichen Perspektiven, um daraus mögliche Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln sowie die eigene Empathiefähigkeit gegenüber Betroffenen zu stärken.

 

GALAKTO-logisch! Sind Außerirdische eigentlich tolerant?

Aushilfslehrer Malte Anders nahm heute unsere 5. Klassen mit auf eine Abenteuerrreise mit intergalaktischer Herausforderung: Ein neuer Mitschüler ist sprichwörtlich vom Himmel gefallen. Der Weltraumbürger Galaktiko verfügt bisher über keine nennenswerten Erfahrungen im Umgang mit echten Menschen. Unvoreingenommen interessiert er sich für alle Themen der Schüler*innen und erhält von Malte auf der Schultheaterbühne eine Schulstunde der besonderen Art.

Was bedeutet Freundschaft? In wen darf ich mich verlieben? Warum tragen Mädchen Hosen aber Jungs keine Röcke? Was hat Toleranz mit toll zu tun? Und wo haben Außerirdische eigentlich das Herz?

Auf humorvolle Art und Weise hinterfragte der neue Erdenbürger altbekannte Rollenmuster und ließ sich von Malte und den Schüler*innen das Leben erklären. Die Kinder lernten auf diese Weise im interaktiven Zusammenspiel viel über ihre eigenen Werte, Ziele, Vorurteile und ihre eigene Welt. Themen wie Diskriminierung, Ausgrenzung, sexuelle und geschlechtliche Vielfalt stehen im Vordergrund des Stücks. Das „außerirdische“ Comedy-Programm GALAKTO-logisch! ermöglichte den Kindern, Expert*innen ihres eigenen Alltags zu werden – und ganz nebenbei viel Neues zu lernen.  

 

Das große Interview vom 4.9.2019 mit Malte Anders – damals geführt von unserer Schulzeitungs-Redaktion:

 

Malte Anders mit unserer Schulzeitungs-Redaktion im Interview

Malte Anders hat sich jahrelang nicht getraut offen über seine Homosexualität zu sprechen. Er hatte Angst, aufgrund seiner Zuneigung zu Männern ausgegrenzt oder gemobbt zu werden – denn „schwul sein“, das kommt nicht bei jedem gut an. Das ist nicht hip oder angesagt, sondern oftmals ein Grund für Lästereien und persönliche Angriffe. Beleidigungen oder der Blick in verständnislose, manchmal sogar angeekelte Gesichter, sind für Menschen die sich „outen“ leider noch immer an der Tagesordnung. Das muss sich ändern! Aus diesem Grund tourt Timo Becker alias „Malte Anders“ durch Schulen.
Sein Ziel: Die Zuhörer aufzuwecken und zu sensibilisieren, sie hellhörig zu machen für Diskriminierungen – und die Schülerinnen und Schüler stark zu machen sich gegen eben solche zu wehren. Wie Malte herausgefunden hat, dass er schwul ist, wie seine Eltern und sein Freundeskreis mit seiner Homosexualität umgehen und was er sich von seinen Mitmenschen wünscht, hat er der Redaktion in einem Interview berichtet:

Paul: Malte, wie und wann haben Sie denn gemerkt, dass Sie homosexuell sind?

Dass ich „anders bin“, wusste ich eigentlich schon immer. Ich war schon in der Grundschule in Jungen verliebt. Da gab es zum Beispiel Steffen und in den war ich Hals über Kopf verliebt. Aber ich wusste damals natürlich nicht, dass das geht. Und deswegen habe ich mit 14 auch noch mal versucht, mich in ein Mädchen zu verlieben. Das war aber gar nicht das, was ich eigentlich wollte. Das habe ich aber erst sehr, sehr spät für mich akzeptiert. Auch mit 14, 15 als ich in das Alter kam, wo sich alle verlieben, wusste ich eigentlich schon, dass ich Jungs lieber mag. Meinen ersten Freund hatte ich dann erst mit 19 und da wurde mir klar: „Das ist genau richtig. Wir passen gut zusammen. Wir sind glücklich. Und fertig!“

Tom: Wow. Wie haben denn Ihre Eltern und Freunde reagiert, als Sie ihnen gesagt haben, dass Sie homosexuell sind?

Für mich war es am schwierigsten meinen Eltern von meiner Homosexualität zu erzählen. Meine Freunde haben total gut darauf reagiert – die hatten damit überhaupt keine Probleme – aber meine Mutter, die fand das ganz furchtbar. Sie ist gläubige Christin und hat mir gesagt, dass ihre Religion das verbietet*. Meine Mutter hat also erst mal angefangen zu heulen und ist dann im Bad zusammengeklappt. Sie hat auch gesagt, dass sie nicht akzeptiert, dass ich so bin und dass sie niemals einen meiner Freunde kennenlernen möchte. Meine Mutter hat leider auch heute noch echte Probleme damit.

Tom: Das ist nicht schön. Wurden Sie denn schon einmal aufgrund Ihrer Homosexualität benachteiligt?

Ich glaube richtig benachteiligt wurde ich nicht. Ich habe den Leuten aber auch nicht offen erzählt, dass ich schwul bin, so nach dem Motto: „Hallo. Ich bin der Malte, ich bin schwul.“ Ich hab immer gesagt „Wer fragt, kriegt eine Antwort und für alle anderen ist es egal.“ Es gibt also einfach Menschen, die davon wissen und es tolerieren, und Menschen, die einfach nichts davon wissen.
Aber um noch einmal auf die „Benachteiligung“ zurück zu kommen: Es war lange Zeit so, dass man als schwuler Mann in Deutschland nicht heiraten konnte. Man konnte sich nur „verpartnern“ lassen, aber man konnte nicht heiraten. Und man durfte dann zum Beispiel keine Kinder adoptieren. Das darf man jetzt mittlerweile alles. Ich glaube, da hat sich in den letzten Jahren in Deutschland viel geändert – vor 20, 30 Jahren war es noch viel, viel schwieriger für homosexuelle Menschen. Von daher: Ich glaube, ich bin gar nicht mehr so benachteiligt wie andere.
In eurem Alter, wo man vielleicht den ersten Freund, die erste Freundin hat, war es aber wirklich schwierig: Da haben alle Jungs in unserer Klasse erzählt mit welchem Mädel sie zusammen sind, alle Mädels haben erzählt mit welchem Jungen sie jetzt gehen. Und ich dachte: „Hmmm – und ich kann es jetzt keinem erzählen.“ Denn wenn ich es erzählt hätte, hätten sie mich vielleicht gemobbt – deswegen habe ich es nie gesagt. Ich glaube, das ist was, was sich schon ein bisschen angefühlt hat wie eine Benachteiligung.

Max: In anderen Ländern ist es ja nicht so „normal“ wie in Deutschland homosexuell zu sein, oder?

Puuhh – ich glaube, es ist in anderen Ländern auch normal, dass es da Homosexuelle gibt, aber die Leute gehen anders damit um. Es gibt ja viele Länder die das auf die Staatsreligion schieben. Die sagen: „Wir sind ein muslimisches Land und da ist es verboten“, es gibt aber auch viele christliche Länder, die damit Probleme haben, z.B. in Afrika.
Ich finde das natürlich furchtbar, das sind ja alles tolle Länder. Ich würde zum Beispiel total gerne mal nach Saudi-Arabien reisen, aber ich hätte ein bisschen Angst, wenn ich mit meinem Freund da hin fliegen würde. Wir könnten das niemals – denn wenn ich seine Hand nehmen und jemand das mitkriegen würde, wäre das schon gefährlich. Deswegen hoffe ich, dass sich da irgendetwas tut, aber ich bin da eher pessimistisch. Ich weiß nicht, ob sich da so schnell was verändert und denke, dass man dankbar sein kann in Deutschland zu leben. Wir sind in Deutschland da ja schon sehr weit. Hier kann man, egal wie man ist, einfach leben und glücklich sein, den Menschen heiraten, den man liebt und fertig. Das ist in anderen Ländern leider nicht so…

Max: Hat Sie denn wirklich schon einmal jemand wegen Ihrer Homosexualität diskriminiert oder beleidigt?

Na ja, in der Schule, ihr könnt euch das vorstellen, war es schon blöd, wenn Leute durch die Gegend gelaufen sind und „du Schwuchtel, du schwule Sau, du Homo…“ – sagten. Und selbst wenn ich nicht gemeint war – habe ich mich doch immer ein bisschen blöd gefühlt. Denn selbst wenn ich schwul bin, möchte ich entscheiden wann ich jemandem davon erzählen will – und ich möchte nicht, dass jemand anderes das für mich macht.

Paul: Wenn Sie das Wort „schwul“ hören, fühlen sie sich also nicht direkt angesprochen oder beleidigt?

Nö, erstmal wenn ich höre, dass jemand sagt „Du bist schwul“, dann denke ich: „Bin ich! Du hast völlig Recht. Gut gemerkt!“ Ich empfinde dieses Wort überhaupt nicht als Beleidigung, weil es bei mir ein Fakt ist. Aber es hängt auch immer davon ab, in welchem Zusammenhang man es sagt. Ich glaube gerade in der Schule verwenden es viele als Beleidigung. Und da müsst ihr Schüler ganz locker mit umgehen und einfach sagen: „Selbst wenn es so wäre, geht es dich nichts an!“
Es gibt ja auch viele Schüler, die „Jude“ als Schimpfwort verwenden, obwohl es gar keins ist. Das Judentum ist eine Religion. Mein Freund zum Beispiel ist Jude und wenn ich zu dem sage „Du Jude“, dann sagt er: „Ja, bin ich! – Du Christ.“ Man muss einfach mal festhalten, dass „schwul“ keine Beleidigung ist, genauso wie „Jude“ keine Beleidigung ist. Aber das wissen viele halt nicht, weil sie ihren Kopf zu wenig anstrengen.

Tatyana: „Behindert“ wird ja auch oft als Beleidigung benutzt….

Genau, das ist genauso ein Ding. Was ist eigentlich behindert und wer ist eigentlich behindert? Das sagt man heute ja auch gar nicht mehr. Wenn jemand zum Beispiel im Rollstuhl sitzt, und wir sagen: „Das ist ein behinderter Mensch“, würde er oder sie aber vielleicht sagen: „Ich sitz zwar im Rollstuhl, aber ich fühle mich gar nicht behindert.“ Worte können sehr stark verletzen – man müsste viel mehr darüber nachdenken, was man mit Worten anrichten kann. Das machen viele Leute leider viel zu wenig.
Ich wurde erst neulich an eine Schule geholt, um (mein Programm) „Homologie“ zu spielen, weil sich dort ein paar Wochen zuvor ein Mädchen umgebracht hat. Sie war lesbisch und wurde deshalb ausgegrenzt und gemobbt. Ganz furchtbar! Für mich war die Situation natürlich schwierig, weil ich ja Comedy mache und Witze – und das war eigentlich gar nicht zum Lachen, aber trotzdem so wichtig, dass ich dort war, damit man überhaupt mal drüber spricht.

Frau Kullmann: Da haben Sie recht. Unsere fünften Klassen haben in diesem Jahr Ihr Programm „Galaktologisch“ besucht. Als Sie dort von Ihrem Freund erzählt haben, wurden Sie lautstark ausgebuht. In dem Moment habe ich mich wirklich geschämt und meine Schüler später auch auf dieses Verhalten angesprochen. Einige Schüler hatten Gründe, andere haben einfach nur mitgemacht, weil sie es „cool“ fanden…

Das ist meistens so! Ich spreche die Leute ja auch immer an, wenn sie was dagegen haben und frage: „Warum hast du was dagegen?“ Und wenn jemand einen Grund hat, dann hat man auch darüber zu reden, zum Beispiel wenn einer sagt „Meine Religion verbietet es“, dann kann man darüber reden. Aber ich glaube, dass viele in unserer Gesellschaft einfach nur mitmachen. Mitmachen, weil sie wissen sie können das. Und das geht nicht!

Tatyana: Haben Sie denn einen Tipp für Schüler, die merken: „Hey, ich bin anders – ich bin homosexuell.“

Ja! Es gibt überhaupt keinen Grund, dass man gleich jedem davon erzählt. Das ist mutig, aber man muss nicht immer mutig sein! Eigentlich geht es nämlich keinen was an… Es ist gut, wenn man eine Person hat, der man vertraut. Das reicht schon. Oder zwei. Zum Beispiel einen Freund, eine Freundin, die Eltern, einen Lehrer, den Trainer…
Meine beste Freundin, Fabienne, die war immer da – und der habe ich immer alles erzählt. Und wenn dann jemand gesagt hat: „Du scheiß Schwuler!“, dann wusste ich: Mit der Fabienne kann ich reden. Es ist jemand da. Als es Fabienne wusste, habe ich es dann auch anderen Freunden erzählt und so wurden es immer und immer mehr. Und irgendwann war es überhaupt kein Problem mehr.

Frau Kullmann: Das klingt nach einem guten Tipp. Würden Sie sich denn noch etwas wünschen, was Schule machen kann? Was wir Lehrer machen können?

Ich glaube, was jeder machen kann, ist: Wach sein! Aufpassen, wenn man merkt, dass jemand ausgegrenzt wird, weil er schwul ist, weil er Jude ist, weil er Flüchtling ist, weil er – was auch immer ist. Alle können mithelfen und wach sein und an der passenden Stelle was sagen. Das trifft Schüler und auch Lehrer. Ich glaube, nur dann ändert sich was, wenn alle wach sind und man nicht wegschaut!

Vielen Dank für das tolle Interview und die offenen und ehrlichen Antworten. Wir hoffen, dass dieser Bericht und Ihre Besuche bei uns dazu beitragen, dass es mehr Toleranz und Akzeptanz an unserer Schule gibt!
Tom, Paul, Max, Tatyana & Frau Kullmann

Versöhnung statt Hass

Am 11.September jährte sich ein die Welt prägendes furchtbares Ereignis zum 20. Mal: die Terroranschläge auf das World Trade Center in New York. Der Ausländerbeirat Dreieich nahm dies zum Anlass, in einem Festakt verschiedene Generationen über ein „Band der Versöhnung“ miteinander zu verbinden. Die Vertreter*innen der Weibelfelder Schülervertretung nahmen dieses Band entgegen.

Jede Generation trägt Verantwortung. Eine Verantwortung für Mitmenschen, für die Gesellschaft und die Erde. Diese Verantwortung wurde mit diesem Band symbolisch an die nächste Generation weitergegeben und Fatma Nur Kizilok, Sprecherin des Ausländerbeirats, bat um Vergebung für die Fehler voriger Generationen.

Ein Stoffband kann keine Wunden heilen, keine Fehler von Generationen ausradieren. Der Tag und der symbolische Akt dienten vor allem der Bewusstwerdung, dass jede*r von uns Verantwortung für seine Mitmenschen und die Welt trägt. Der Tag sollte auch an die schlimmen Taten vor 20 Jahren erinnern und der Trauer dienen, allen voran aber in positiver Weise den Blick nach vorn richten. Jeder Tag sollte so ein Neubeginn sein.

Nicht zuletzt deshalb tragen wir den Titel „Schule ohne Rassismus. Schule mit Courage“ und setzen uns dafür ein, dass Menschen aufeinander zugehen und einander zuhören, statt Parolen blind zu folgen.

Warum fliehen Menschen? – Ausstellung

Anschaulich und authentisch wird das Thema Flucht in der Ausstellung „Bloß weg von hier!!“ vom 26.10.-06.11. in der Stadtteilbücherei Dreieich-Weibelfeldschule aufgegriffen. Die Ausstellung kann unter den aktuellen Hygienemaßnahmen im Klassenverband nach Anmeldung besucht werden. Besuche einzelner Personen sind ebenfalls möglich, hierbei ist die Personenzahl  von max. 15 (zeitgleich) in der Bücherei zu beachten.

Die Ausstellung wurde von der Schulsozialarbeit zur Förderung ausländischer Schüler*innen, Integrationsbüro Stadt Dreieich – Heike Schindler, Linda Hein und der Schülervertretung an die Schule geholt und stammt vom Zentrum Ökumene und Brot für die Welt. Die Ausstellung findet auch im Rahmen der Interkulturellen Wochen statt. Die Schülervertretung unterstützt das Projekt als Teil von „Schule ohne Rassismus. Schule mit Courage“.

Zur Ausstellung
Klimawandel, Krieg, politische, ethnische, religiöse Verfolgung und wirtschaftliche Vertreibung können zu Flucht führen. Die Wander-Ausstellung „Bloß weg von hier!!“ will über diese Fluchtursachen informieren, sie will Verständnis wecken für Nöte und Bedürfnisse von Menschen, die gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen.
Zu den Ausstellungselementen gehören unter anderem ein komplett ausgerüstetes blaues Zelt der UNO-Flüchtlingshilfe für die Notversorgung und Unterbringung in einem Lager, eine Weltkarte der Flüchtlingsbewegungen, ein Paragraphendschungel sowie Lebens- und Fluchtgeschichten. In zehn Schaukästen wird ganz plastisch mit Miniaturszenen veranschaulicht, wie Situationen in den Heimatländern, Kriegsgebieten oder während der Flucht aussehen können.

Fair@school erkennt Einsatz gegen Diskriminierung an

Die Weibelfeldschule hat schon einige Aktionen durchgeführt, um SchülerInnen stark zu machen gegen Diskriminierung! Wir wollen für das Thema sensibilisieren.

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes und der Cornelsen Verlag haben die Weibelfeldschule zu einer der Top Ten Schulen im Bundesgebiet in einem Wettbewerb ausgewählt, die sich zusammen mit vielen weiteren Schulen Deutschlands stark machen gegen Ausgrenzung, Mobbing und Diskriminierung! Für die Teilnahme bei  „fair@school – Schulen gegen Diskriminierung“ wurde das letzte Heft unserer Schulzeitung (Heft 47)  eingereicht, da darin die Aktivitäten zum Thema übersichtlich aufbereitet worden waren. Insgesamt hatten sich 70 Schulen aus dem ganzen Bundesgebiet beworben.

Die Weibelfeldschule ist seit 2019 offiziell „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und setzt sich für Menschenrechte auch im Kleinen, im Schulalltag ein. Die Top Ten bundesweit – ein toller Erfolg, auf den wir sehr stolz sind. Das motiviert uns weiter und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Ausstellung YOUniworTH derzeit zu Gast (Thema: Migration)

v.l.n.r.: Martin Burlon (Bürgermeister), Marius Bonifer (Jugendparlament Dreieich), Hanneliese Einloft-Achenbach (IB-Jugendmigrationsdienst Langen), Susanne Strauß-Chiacchio (Schulleiterin), Christoph Seel (Jugendparlament Dreieich), Linda Hein (Bibliothekarin)

Wie wollen wir zusammen leben?

„Fremde sind Freunde, die sich noch nicht kennen.“ Mit diesem Zitat von Beate Antonie Tröster eröffnete der Bürgermeister der Stadt Dreieich, Martin Burlon, am 21.01.2020 in der Schul- und Stadtteilbücherei Dreieich-Weibelfeldschule gemeinsam mit der Schulleiterin Frau Strauß-Chiacchio die Ausstellung „YOUniworTH“. Ein Kunstwort, welches die Wörter YOUTH/ YOU und WORTH abstrakt miteinander kombiniert. YOUniworTh wurde von den IB-Jugendmigrationsdiensten konzipiert und tourt seit 2018 durch Deutschland.

Es waren zahlreiche Gäste erschienen. Burlon betonte, wie bewundernswert er es fände, dass die Bücherei sich engagiert hätte, die Ausstellung  bei sich vor Ort zu haben. Marius Bonifer vertrat das Jugendparlament Dreieich, welches die Patenschaft der Ausstellung übernommen hatte. Frau Einloft-Achenbach vom Jugend Migrationsdienst Langen lobte die Kooperation mit der Weibelfeldschule und zeigte sich erfreut, dass die stark nachgefragte Ausstellung jetzt in unserem Landkreis zu Gast ist. Sie erhofft sich, dass möglichst viele Jugendliche über das Thema Migration miteinander ins Gespräch kommen.

Laut JuPa-Sprecher Marius Bonifer gäbe es leider noch viel zu viele – leider auch oft junge – Menschen, die der Auffassung seien, Integration bedeute, jemandem eine fremde Kultur aufzudrängen, und das sei es eben nicht. Bonifer stellte fest: „Integration ist viel mehr, den Leuten zu ermöglichen ihre Kultur weiter auszuleben, aber trotzdem ein Teil unserer Gesellschaft zu sein.“ Deswegen ist es wichtig, gezielt jungen Menschen an das Thema heranzuführen und ihnen zu zeigen, wie und was Integration ist, und genau das bezweckt die Ausstellung.

YOUniworTH richtet den Blick auf das Zusammenleben junger Menschen in Deutschland. Ziel der Ausstellung ist es, für die Themen Jugend und Migration zu sensibilisieren, Vorurteile zu hinterfragen und einander besser kennenzulernen. Das Team vom IB-Jugendmigrationsdienst wird nun die Tage die Schulklassen durch die verschiedenen und sehr interessanten Stationen begleiten.

YOUniwortH ist keine gewöhnliche Ausstellung, an der man sich „nur“ informieren kann. Sie ist eine sehr umfangreiche und multimediale Ausstellung. Es sind sieben Stationen, an denen man sich ausprobieren kann und verschiedene interessante Aspekte zum Thema Migration erfahren kann. Eine sehr bemerkenswerte Station ist die des Kofferpackens. Hierbei sollen die Jugendlichen entscheiden, was sie alles in ihrem Koffer packen würden, wenn sie auf die schnelle ihr Land verlassen müssten. Dabei sind verschiedene Optionen gegeben, wie zum Beispiel Lebensmittel, Hygieneartikel, aber auch, verschiedene Spielekonsolen. Da sich auch Schulklassen der sechsten Jahrgangsstufe angemeldet haben, dürfte dies zu interessantem Gesprächsstoff führen. Was ist wichtig? Was muss ich mitnehmen? Und genau dieses aktivierende Vorgehen regt die Jugendlichen dazu an, darüber nachzudenken, was genau lebensnotwendig ist.

Viele gehen auch davon aus, dass sie mit Migration allgemein oder auch im  Alltag nicht so viel zu tun haben. Aber eine Station beweist das genaue Gegenteil. Es sind an einer Tafel Wörter aufgehängt, die im deutschen Sprachgebrauch täglich verwendet werden und hierbei wird aufgedeckt, dass diese Wörter auch einen Migrationshintergrund haben und viele Jahre über durch verschiedene Sprachen gewandert sind, bis sie letzten Endes zu dem Begriff wurden, wie wir ihn heute verwenden. „Kaputt“ zum Beispiel entspringt einer französischen Redewendung (faire qn. Capot = jemanden schwarz spielen oder besiegen) und gelangte im 17. Jahrhundert in den deutschen Sprachgebrauch. Solche praktischen Beispiele regen die Besucher*innen dazu an, darüber nachzudenken, wie viel wir eigentlich mit Migration im Alltag zu tun haben.

Die Ausstellung steht für alle Interessierten offen zu den üblichen Öffnungszeiten der Stadtteilbücherei (Mo-Mi 13-17 Uhr, Do 12-15 Uhr, Fr 10-15 Uhr). Bis zum 30. Januar können sich interessierte Schulklassen ab Jahrgang sechs noch für eine Führung anmelden : Linda Hein, Telefon: 06103-961850, Email:

Weitere Infos: zur Ausstellung, zum IB-Jugendmigrationsdienst Langen

 

Amara Khokhar

YOUniworTH – Interaktive Ausstellung gegen Diskriminierung

YOUniworTH ist eine multimediale Wanderausstellung über das Leben jugendlicher Zugewanderter in Deutschland. Die Ausstellung wird vom 22.bis 30. Januar in unserer Bücherei zu erleben sein. Sie soll Raum für Austausch und Reflexion geben.

Gruppenführungen (je 60-90 Minuten) bitte rechtzeitig buchen!

Der Jugendmigrationsdienst Langen vom Internationalen Bund und die Schul- und Stadtteilbücherei Dreieich Weibelfeldschule kooperieren in diesem Projekt.

Zur Ausstellung: Das Kennenlernen und Sensibilisieren für die Themen Jugend und Jugendmigration stehen im Fokus der Ausstellung YOUniworTH. Die JMD-Wanderausstellung möchte das Leben von jungen Zugewanderten in Deutschland für die breite Öffentlichkeit greifbar machen, indem sie jungen Menschen mit Migrationshintergrund eine Stimme verleiht. Dabei werden BesucherInnen Einblicke in die Lebenswelten dieser Jugendlichen gewährt. Die Ausstellung bietet Raum für Begegnungen und Austausch. Spielerisch und multimedial werden Jugendliche aufgefordert zu reflektieren, zu hinterfragen und Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten.

Die Ausstellung möchten den Blickwinkel „von Jugendlichen auf Jugendliche“ einnehmen und ihren Fokus auf die Gemeinsamkeiten von Jugend, das Verbindende und somit das Zusammenleben in Deutschland richten. Die Ausstellung ist damit nicht nur Stimme für jungen Menschen in unserem Land, sie gibt ihnen auch die Möglichkeit mit ihrer Stimme teilzuhaben. Weiteres unter www.youniworth.de und in diesem Flyer.

Führung durch die Ausstellung (Leitfaden YOUniworTH)